Essen. A40-Laser-Scanner lösen vom 30. November bis Ende 2015 exakt 18.977 Blitzer-Fotos aus. Unklar ist, wie viele Bußgelder dies zur Folge hat.

Die neuen Laser-Scanner in der Buderuskurve der A 40 haben im ersten Monat nach Angaben der Stadt Essen 18.977 Blitzer-Fotos aufgenommen. So häufig wurden die Kameras der vier „Traffistar-Tower“ zwischen dem 30. November und dem 31. Dezember ausgelöst.

In den ersten beiden Wochen nach der Inbetriebnahme hatte das Ordnungsamt 11.053 Fotos gemeldet, in den letzten beiden Wochen des Jahres entsprechend 7924. „Das sind Bruttozahlen“, betont Stadtsprecherin Jeanette von Lanken.

Wie viele Bußgeldbescheide final aus diesen Aufnahmen resultierten, will das Ordnungsamt bei einer Auswertung der neuen Technik in den nächsten Wochen analysieren. Möglicherweise seien weniger Bußgeldverfahren eingeleitet als Fotos aufgenommen worden, so von Lanken.

Dass in den Wochen drei und vier deutlich weniger Autofahrer geblitzt wurden, ist auch auf das geringere Verkehrsaufkommen während der Feiertage zurückzuführen. Zudem hatte der Landesbetrieb Straßen NRW die zulässige Höchstgeschwindigkeit Richtung Bochum am 17. Dezember von 80 auf 100 km/h erhöht. Auch das könne eine Erklärung für die sinkenden Zahlen sein, so van Lanken. (pw)

Das sind die Unfallzahlen aus der Buderuskurve (A40) in Essen 

Mit welchen Unfallzahlen rechtfertigen die Behörden die Geschwindigkeitsüberwachung in der Buderuskurve? Immer wieder haben uns das vor allem die Leser gefragt, die dort auf der A 40 in Kray keine Gefahrenstelle sehen.

Unfallkommission will vor allem Schwerverletzte verhindern

Die Bezirksregierung Düsseldorf erklärt die Fortsetzung der Kontrolle damit, dass der Straßenverlauf nicht entschärft werden kann. Die „Autobahn-Unfallkommission“ mit Vertretern von Bezirksregierung, Autobahnpolizei und Straßen NRW hat der Stadt zuletzt im August 2014 empfohlen, die stationäre Geschwindigkeitsüberwachung fortzusetzen.

Die erste Empfehlung gab die Kommission nach ihrer Sitzung im März 2000, erklärt das aktuelle Mitglied Wolfgang Netzer (Bezirksregierung): „Hintergrund war die Anzahl der Alleinunfälle mit schweren Personen- beziehungsweise Sachschäden. Zu verkehrsschwachen Zeiten verloren hier Verkehrsteilnehmer ohne Fremdeinwirkung aufgrund zu hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über ihr Fahrzeug.“ Nachdem die vier Starenkästen im Oktober 2001 aufgestellt wurden, „ging dieser Unfalltyp merklich zurück“, so Netzer. Er betont, dass Unfallkommissionen nach einem ministerialen Erlass vor allem die Zahl der Unfälle mit schweren Personen- und Sachschäden reduzieren sollen.

Viele Bagatellunfälle in der Buderuskurve

Dass es auch diese 2014 und 2013 noch gab und dass die Zahl der Bagatellunfälle mitunter größer war als vor 2002, lässt Netzer nicht gelten. Ein Vergleich sei „nicht möglich“. Denn vor allem die vielen A 40-Baustellen seit 2000 hätten zahlreiche Bagatell-Unfälle mit geringen Sachschäden zur Folge gehabt. Ältere Unfallzahlen allerdings kann die Polizei „wegen Änderungen bei der statistischen Erfassung“ nicht liefern.

Unfälle in der Buderuskuruskurve der A40 (km 63,500 bis 64,500) Richtung Dortmund

Fahrtrichtung DortmundUGTUSVULVUSSBagatellunfälleSumme
2000 210112144
2001  342734
2002  132024
2003  332127
2004 1322026
2005 2112125
2006   53035
2007   23436
2008 12 3235
2009  123235
2010 1213438
2011  213740
2012  321116
2013   123
2014   1910

Stationäre Geschwindigkeitsüberwachung ab Oktober 2001. Quelle: Autobahnpolizei Düsseldorf, Legende: UGT: Unfall mit Getötetem, USV: Unfall mit Schwerverletztem, ULV: Unfall mit Leichtverletztem, USS: Unfall mit schwerem Sachschaden. Ältere vergleichbare Zahlen liegen laut Autobahnpolizei nicht vor. Im Jahr 2000 sei die Datenerhebung verändert worden.

Unfälle in der Buderuskuruskurve der A40 (km 63,500 bis 64,500) Richtung Duisburg

FR DuisburgUGTUSVULVUSSBagatellunfälleSumme
2000 25131535
2001 13142644
2002 2371426
2003    2424
2004   11213
2005    1818
2006    1212
2007    2222
2008   13435
2009   23537
2010  1 1415
2011    1111
2012  3 2326
2013 12 1417
2014 12 3033

Stationäre Geschwindigkeitsüberwachung ab Oktober 2001. Quelle: Autobahnpolizei Düsseldorf, Legende: UGT: Unfall mit Getötetem, USV: Unfall mit Schwerverletztem, ULV: Unfall mit Leichtverletztem, USS: Unfall mit schwerem Sachschaden. Ältere vergleichbare Zahlen liegen laut Autobahnpolizei nicht vor. Im Jahr 2000 sei die Datenerhebung verändert worden.

Bußgeldkatalog: Ab 121 km/h auf der A40 in Essen-Kray ist der Führerschein weg 

Die erlaubte maximale Höchstgeschwindigkeiten in beide Fahrtrichtungen beträgt zurzeit 80 Kilometer pro Stunde. Die Überwachung in beide Fahrtrichtungen erfolgt im 24-Stunden-Betrieb. In beiden Fahrtrichtungen der A 40 weisen Schilder die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer rechtzeitig auf die Radarkontrollen hin. Temposünder müssen auf der A40 in Essen-Kray nach den Angaben eines Stadtsprechers mit den Bußgeldern, Punkten und Fahrverboten für Geschwindigkeitsüberschreitungen außerhalb geschlossener Ortschaften rechnen:

  • Geschwindigkeitsüberschreitungen bis 10 km/h: 10 Euro
  • Geschwindigkeitsüberschreitungen 11 bis 15 km/h: 20 Euro
  • 16 bis 20 km/h: 30 Euro
  • 21 bis 25 km/h: 70 Euro, 1 Punkt
  • 26 bis 30 km/h: 80 Euro, 1 Punkt
  • 31 bis 40 km/h: 120 Euro, 1 Punkt
  • 41 bis 50 km/h: 160 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • 51 bis 60 km/h: 240 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
  • 61 bis 70 km/h: 440 Euro, 2 Punkte, 2 Monate Fahrverbot
  • über 70 km/h: 600 Euro, 2 Punkte. 3 Monate Fahrverbot