Kindertagesstätten, die zwischen den Feiertagen geschlossen sind, unumstößliche Betriebsferien, unflexible Betreuungszeiten: leider immer noch Alltag für viele Familien, auch in Essen. Mit dem Modell der 24-Stunden-Kita wird sich das natürlich nicht über Nacht ändern. Dennoch ist der Schritt des Kita-Zweckverbands ein mutiger und notwendiger. Zeigt er doch, dass man durchaus erkannt hat, dass sich der Alltag vieler Familien nicht mehr auf die Kernarbeitszeit zwischen 9 und 17 Uhr beschränken lässt.

Dass ausgerechnet Bischof Franz-Josef Overbeck das Projekt unterstützt, ist umso erfreulicher. Schleudert diese Kehrtwende vom katholischen Konservatismus vergangener Jahrzehnte schließlich auch den letzten „Rabeneltern!“-Unkenrufen entschlossen Realismus entgegen. Mit einer neu gebauten, modernen Kita an der Franziskastraße und dem 24-Stunden-Betreuungsmodell an der Beethovenstraße gewinnt das Quartier auch für junge Familien zunehmend an Attraktivität. Das darf gern so weitergehen.