Katernberg. .

Das Orgel-Projekt zu leiten, heißt in einem großen Maße, Einnahmequellen aufzutun, um die weiteren Schritte der Restaurierung und Rekonstruierung umsetzen zu können. Spenden zu bekommen, ist nicht einfacher geworden, zumal in direkter Nachbarschaft, in Altenessen, die Sauer-Orgel in der Alten Kirche ebenfalls aufwändig in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden soll.

„Es ist wichtig, dass auf unserer Orgel nach dem zweiten Bauabschnitt schon wieder Konzerte gespielt werden können“, sagt Lothar Jorczik. Das hätten die namhaften Künstler Hans André Stamm, Torsten Andreas Pech und Sven Dierke in der jüngsten Vergangenheit bereits bewiesen. Für 2016 haben sich der Belgier Etienne Walhain sowie Christoph Hintermüller angesagt. Weitere Anfragen von Künstlern aus Mailand, Kiew und Montreal, die sich in Deutschland auf Gastspielreise befinden, sind eingegangen. Lothar Jorczik sieht durch das internationale Interesse die besondere Bedeutung der Sauer-Orgel bestätigt.

Doch nicht nur mit Konzerten sollen die weiteren Arbeiten finanziert werden. Bürger können Orgel- bzw. Pfeifenpatenschaften übernehmen. 303 Pfeifen (109 Patenschaften) haben bisher einen Paten. Ein jährlicher Bücher- und Tonträgermarkt bringt zusätzliche Beträge. Angedacht sind für das neue Jahr zudem ein monatlicher Orgeltag mit Führungen und Vorträgen sowie eine CD-Aufnahme.

Den vollen Klang der Sauer-Orgel erlebt man – sagt Lothar Jorczik – erst unten im Kirchenraum so richtig. „Da geht einem das Herz auf.“ In Zukunft wird er „seiner“ Sauer-Orgel öfter mal als Zuhörer lauschen. Der Wunsch des 62-Jährigen ist, dass Finne Kalevi Kiviniemi das erste Konzert auf der rekonstruierten Orgel geben wird.