Am Krausen Bäumchen in Bergerhausen nahm die Geschichte der Stadt Essen folgender Legende nach ihren Anfang: Vor mehr als 1200 Jahren hausten die Menschen dort noch in einfachen Hütten und gingen auf die Jagd. Das war wegen des dichten Gestrüpps und der tiefen Sümpfe sehr beschwerlich. Eines Tages tauchte der spätere Bischof von Hildesheim, Altfrid, während einer seiner Reisen auf und brachte den Menschen bei, die Sümpfe trocken zu legen, Gemüse anzubauen und Tiere zu züchten. So wurde aus dem unwirtlichen Land eine fruchtbare Gegend. Zum Dank bauten die Menschen eine prächtige Kirche. Deren altes Mauerwerk stützt bis heute den Essener Dom. Gleichzeitig gründete sich auf Geheiß Alfrids ein Stift für adelige Damen. Aus Kirche und Stift entstand Asnid, später Essen.

Als der Bischof viele Jahre später wieder in sein Asnid reiste, versammelten sich die Menschen auf jenem Hügel an der Grenze des Stiftes, von dem aus er zuerst in das Ruhrtal geblickt hatte. Ihm zu Ehren pflanzten sie dort eine Linde – das „krause Bäumchen“ – die der Überlieferung nach über 1000 Jahre als wurde, ehe Blitzschlag sie 1885 zerstörte. Bis heute erinnert ein Kreuz daran, auch eine Linde wurde neu gepflanzt.

Die alte Essener Redewendung „Du bist noch lange nicht am Krausen Bäumchen“ im Sinne von: „Du hast noch einiges zu tun“ bedeutet ursprünglich, dass sich ein Flüchtiger noch auf Essener Boden befand und somit der Gerichtsbarkeit des Stiftes unterstand. War er jedoch jenseits des „Krausen Bäumchens“, hatte er die Grenze zu Rellinghausen überschritten und war frei.