Nordviertel. . Die Mitarbeiter des Wohnungsunternehmens Vonovia spendeten jeden Kind der Grundschule Nordviertel ein Weihnachtsgeschenk. Gestern war Bescherung.
Stolz und mit strahlendem Gesicht trägt Christin ihr Geschenk aus der Aula der Nordviertel-Grundschule. Noch ist es verpackt, doch die Sechsjährige weiß bereits, was sich unter dem Geschenkpapier verbirgt: „Ein Tagebuch von Ariel, der Meerjungfrau.“ Das hatte Christin auf einem Wunschzettel vermerkt.
Gestern war Bescherung in Essens größter Grundschule. Alle 361 Kinder durften sich über ein Geschenk freuen. Dank der Beschäftigten der Vonovia-Wohnungsgesellschaft (ehemaligs Deutsche Annington), die alle bis zu 20 Euro gegeben haben, um den Essener Kindern eine Weihnachtsfreude zu bereiten.
Lehrerin Janina Kleman war froh, als sie gestern Morgen endlich in die Rolle des Geschenkewichtels schlüpfen konnte. Es war eine organisatorische Herausforderung, die sie gemeinsam mit Sozialpädagogin Anna Schnettker zu bewältigen hatte. Die Wunschzettel aller Kinder hatte sie mit Namen und Nummer versehen und in Excel-Tabellen aufgenommen. Die Geschenke wurden in den vergangenen Wochen eingekauft, verpackt und – nach Klassen sortiert – in Wäschekörben gelagert. So gelang das Kunststück, allen Mädchen und Jungen das passende Geschenk zu überreichen: Michael bekam sein Lego-Rennauto und Nahid seinen Spiderman.
Doch völlig reibungslos kann solch eine große Bescherung gar nicht funktionieren. „Denn jede Woche stehen zwei, drei neue Flüchtlingskinder morgens auf dem Schulhof“, berichtet Schulleiterin Betül Durmaz. Für diese Kinder gibt es natürlich noch kein Geschenk, sie sitzen schweigend und staunend neben ihren neuen Klassenkameraden und beobachten, wie sehr sich diese über die Geschenke freuen.
Doch auch diese schwierige Phase können Janina Kleman und Anna Schnettker überwinden: „Wir haben einige Ersatzgeschenke parat und können auch noch etwas nachkaufen.“
Betül Durmaz beobachtet mit Genugtuung, wie sich „ihre“ Kinder mit Kindern aus 30 Nationen über die Geschenke der Vonovia-Mitarbeiter freuen. „Wir leben hier die Willkommenskultur, auch wenn es eine Herausforderung für den Schulalltag ist. Flüchtlingskinder kommen oft schüchtern und ohne Deutschkenntnisse zu uns. Aber nach einem Jahr sprechen viele gut Deutsch.“ Und sie fügt hinzu: „I love Germany!“