Essen-Bergeborbeck. . Mittlerweile versenden bzw. erhalten die Essener täglich 40 000 Sendungen. Jetzt in der Adventszeit sind es sogar 25 Prozent mehr als sonst.

Die Aussicht, dass auch in diesem Jahr weiße Weihnachten ausfallen werden, ist für Karl-Heinz Behrens eine gute Nachricht. „Schnee am Heiligabend wäre wirklich nicht so schön“, sagt der Niederlassungsleiter der Deutschen Post DHL. Behrens hat dabei seine Mitarbeiter im Blick. Denn diese werden auch am 24. Dezember wieder so lange Päckchen und Pakete ausfahren, bis alles verteilt ist.

Das Paketgeschäft der Deutschen Post in Essen brummt. In diesem Jahr rechnet Behrens wieder mit einem Wachstum von zehn Prozent beim Paketaufkommen. An normalen Tagen bearbeiten die beiden Zustellbasen in Stoppenberg und an der Emscherbruchallee in Bergeborbeck knapp 40.000 Pakete. Jetzt, in den Spitzenzeiten des Weihnachtsgeschäftes, sind es bis zu 25 Prozent mehr.

Letzter großer Schub kurz vor Heiligabend

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Vor allem kommenden Dienstag und Mittwoch erwartet die Post den letzten großen Schub vor Heiligabend. „Am Wochenende werden viele ihre letzten Geschenke online bestellen. Das schlägt dann bei uns zwei bis drei Tage später auf“, sagt Inga Lena Hemmert, Leiterin der Zustellbasis an der Emscherbruchallee. Natürlich hat die Post auch in diesem Jahr wieder zusätzliche Fahrer befristet eingestellt, um der Paketwelle Herr zu werden. Im Niederlassungsbereich Essen sind es über 100 mehr. Allerdings gibt es dieses Jahr einen Unterschied: Neue Fahrer stellt die Deutsche Post nur noch in ihrem neuen Tochterunternehmen DHL-Delivery ein.

Mit der Gründung dieser Firma umgeht die Post den eigenen Haustarif und bezahlt die Mitarbeiter dort nach dem Tarif der Speditions- und Logistikbranche. Auch wenn Behrens beteuert, dass die Post anders als Wettbewerber auch in der Delivery weit über Mindestlohn zahlt, will das Unternehmen damit langfristig Kosten sparen.

Mitte 2016 öffnet weitere Zustellbasis in Horst

Derzeit arbeiten in der Delivery 200 Mitarbeiter. Die Zahl bezieht sich auf den gesamte Niederlassung Essen, die für die Postleitzahlen 45- zuständig ist. Ende nächsten Jahres, so prognostiziert Behrens, werden es bereits über 300 Beschäftigte sein. „Das Wachstum findet künftig in der Delivery statt.“

Auch in den kommenden Jahren geht die Post davon aus, dass sich das Paketgeschäft weiter zweistellig entwickelt. Deshalb wird Mitte nächsten Jahres eine weitere Zustellbasis in Horst ihre Arbeit aufnehmen. Die wird neben Paketen von und nach Essen auch Sendungen aus Bochum und Hattingen bearbeiten. „Aber die Arbeitsplätze entstehen in Essen“, so Behrens. Etwa 120 neue Jobs wird die Zustellbasis in Horst bringen. Nach eigenen Aussagen ist die Post damit bis mindestens 2018 gerüstet. „Falls das Wachstum anhält, müssten wir neue Standorte suchen.“

Zahl der Kurierfahrer steigt

Die Post reagiert derweil auch auf neue Dienstleistungen des Online-Handels. Denn immer mehr Kunden auch in Essen lassen sich ihre Waren mittlerweile noch am selben Tag der Bestellung liefern. Derzeit sind bereits täglich 25 Kurierfahrer in und um Essen unterwegs, um die Waren noch in den Abendstunden an die Haustür zu liefern. Behrens ist sicher, dass dieses Geschäft und somit auch die Zahl der Kurierfahrer schon in naher Zukunft steigen wird. Im Gegensatz zum Paketaufkommen stagniert das Briefgeschäft der Post. Dennoch werden in der Weihnachtszeit auch im Essener Briefzentrum doppelt so viele Sendungen bearbeitet wie an normalen Tagen. Die Weihnachtspostkarte wird zwar seltener verschickt als früher. „Tot“, sagt Behrens ist sie aber noch längst nicht.