Essen. . Weniger Besucher auf dem Weihnachtsmarkt und geringere Frequenz im Einzelhandel. Ein Budenbesitzer sagt: „Ohne die Holländer könnten wir zumachen“.

Das Weihnachtsgeschäft in der City läuft dieses Jahr alles andere als rund. Das ist das Fazit einer Blitzumfrage auf dem Weihnachtsmarkt und beim Einzelhandel knapp zwei Wochen vor dem Fest. Die Antworten spiegeln durch die Bank eine allgemeine Unzufriedenheit wider. Mal werden dafür das Wetter und die Terrorangst als Gründe angeführt, dann ist aber auch von einer allgemeinen Kaufunlust die Rede.

Ralf-Peter Irrenberg, Geschäftsführer von Galeria Kaufhof, bestätigt diesen Negativ-Trend: „Auch bei uns ist die Frequenz nachweislich niedriger.“ Zuletzt habe sich das viel zu warme Wetter ungünstig ausgewirkt. „Winterkleidung war vorübergehend kaum gefragt.“

Essener Weihnachtsmärkte

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Ein Budenbesitzer auf dem Willy-Brandt-Platz, schon seit 15 Jahren Weihnachtsmarkt-Beschicker, spricht von einem „schleppenden Geschäft“ und lobt deshalb den Zustrom aus dem benachbarten Ausland. „Wenn die Holländer und Belgier nicht wären, könnten wir zumachen“, sagt er.

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„Zu Beginn des Weihnachtsmarktes hatten wir richtig Pech mit Dauerregen und Wind“, sagt Winzer Wolfgang Ibert, der vis-à-vis dem Grillo einen Stand mit Glühwein, Flammkuchen und Wein betreibt. Die Terrorangst, findet er, sei allenfalls ganz am Anfang ein Thema gewesen. „Das hat sich inzwischen gelegt.“ Dieselbe Beobachtung hat Nando Thiergarten gemacht, der auf dem Kennedyplatz einen attraktiven Stand für Nostalgie-Spielzeug hat. „Die Leute sind inzwischen wieder entspannter, trotzdem ist die Bilanz bis jetzt eher mager.“

Essener Weihnachtsmarkt im Wandel

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Detlef Meier ist Geschäftsführer von „Kösters am Theater“, einem Fachgeschäft für hochwertige Einrichtungsaccessoirs. „Letztes Jahr hatten wir eigens einen Packtisch aufgebaut, an dem mehrere Aushilfen den ganzen Tag gut zu tun hatten“, berichtet der Kaufmann. Dieses Jahr hingegen sei die Kaufzurückhaltung so groß, dass ein Extra-Packtisch gar nicht benötigt werde. „Die Kundenfreqenz ist erschreckend geringer und es wird eindeutig weniger Geld ausgegeben“, sagt Meier. Die Leute nähmen lieber ein günstiges Wichtelgeschenk mit als etwas Hochpreisiges. Essen sei da übrigens kein Einzelfall, der Kösters-Laden in Münster beklage dasselbe Phänomen.

Stellwerkbrand: „Die Leute finden, Essen sei schlecht zu erreichen“

Ein originär Essener Problem scheinen die Auswirkungen des Stellwerkbrandes in Mülheim zu sein. „Kunden beklagen sich über diese Störung und meiden Essen“, berichtet Galeria-Kaufhof-Chef Irrenberg. Auch Detlef Meier von Kösters hat solche Kundenklagen gehört: „Die Leute finden, Essen sei schlecht zu erreichen.“

Yvonne Ritter („Zum Ritter“) ist Mitinhaberin einer der größten Buden auf dem Kennedyplatz – und eine der ersten Adressen für gemütliche Glühwein-Runden nach Feierabend. „Durchwachsen“ findet auch sie das bisherige Geschäft.

Die Weihnachtsmarkt-Veranstalterin Essen Marketing (EMG) ist trotzdem zuversichtlich, dass das Geschäft an den beiden letzten Adventswochenende spürbar anziehen wird. „Wir hoffen, dass die City am verkaufsoffenen Sonntag, den 13. Dezember proppenvoll sein wird“, sagt EMG-Sprecherin Ina Will.