Aus der WAZ vom 7. Dezember 1985: .
Seit genau einer Woche ist der neue Schauspieldirektor im Amt: Hansgünther Heyme, Jahrgang 1935, neben Claus Peymann und Peter Stein einer der großen Vertreter des deutschen Nachkriegs-Regietheaters. Es ist unübersehbar: Der Piscator-Schüler geht seine neue Aufgabe am Grillotheater mit großem Eifer an. Er spricht von einem „duften Klima“ und viel Wohlwollen im Rathaus für seine Pläne. Essen, so Heyme, müsse wieder als Theaterstadt ernst genommen werden. Ministerpräsident Rau habe ihm geschrieben, dass die Achse Bochum-Düsseldorf wieder einen Mittelpunkt brauche – nämlich Essen. Kein Wunder, dass er die Besucherwerbung für unzulänglich hält und Reklameflächen für den Grillobau und die versteckt gelegene Casa Nova in der Theaterpassage vermisst. Bemerkenswert ist Heymes Ankündigung, mit den Ruhrfestspielen zusammenarbeiten zu wollen. Heyme sollte bis 1992 in Essen bleiben, danach ging er nach Bremen. Künstlerischer Leiter der Ruhrfestspiele war Heyme von 1990 bis 2003.