Essen. Die Stadt Essen hat den Start ihrer vier neuen Laser-Blitzer in der Buderuskurve der A40 erneut verschieben müssen. Die Datenübertragung funktioniert noch nicht.

Ursprünglich hatte der Landesbetrieb Straßen NRW angekündigt, die vier neuen Laser-Blitzer in der Buderuskurve der A40 in Essen-Kray könnten voraussichtlich ab Ende November Temposünder fotografieren. Diesen Termin werden die Stadt Essen und Hersteller Jenoptik, die nun mit der Einrichtung der Hightech-Anlage beschäftigt sind, wohl auch einhalten. Zunächst aber muss die Stadt erneut die Verschiebung des zuletzt Ende dieser Woche geplanten Starts vermelden.

Buderuskurve: Tempo 80 bis Ende Februar 2016

Denn nachdem die Vorarbeiten in Kray durch Straßen NRW wegen des milden Wetters schneller als erhofft erledigt waren, sollten die die vier Geräte vom Typ Traffistar S 350 bereits am Freitag, 5. November scharf geschaltet werden. Dann am Freitag, dem 13. November – was erneut nicht umgesetzt werden konnte, weil eine Schulung für Mitarbeiter des Ordnungsamtes verschoben werden musste, so ein Stadtsprecher. Der Grund für die erneute Verschiebung vom 20. November auf "voraussichtlich Ende der 48. Kalenderwoche" (das wäre Freitag, 27. November), so der Sprecher: "Es sind noch Restarbeiten bei der Datenübertragung zu erledigen."

Farb-Anschlag auf die neuen Laser-Blitzer an der A 40 in Essen Ende Oktober.
Farb-Anschlag auf die neuen Laser-Blitzer an der A 40 in Essen Ende Oktober. © Rene Anhuth

Die von den Hightech-Geräten an der A40 erfassten Daten werden verschlüsselt auf einen Server der Stadttochter Essener Systemhaus (ESH) übertragen. In der Buderuskurve gilt bis zum Ende der Arbeiten zur Lärmschutzsanierung in beiden Fahrtrichtungen Tempo 80. Erst danach, voraussichtlich Ende Februar 2016, werden die elektronischen Anzeigetafeln die jeweils erlaubte Höchstgeschwindigkeit anzeigen: maximal aber 100 km/h.

Ende Oktober hatte ein Unbekannter zwei der neuen Kontrollgeräte beschädigt: Die Visiere wurden mit roter Farbe besprüht. Hersteller Jenoptik hatte die Sachbeschädigung angezeigt. Laut Stadt und Straßen NRW wurde die Inbetriebnahme dadurch jedoch nicht verzögert.

Stadt Essen investiert 260.000 Euro in „Robot Laserscanner“

Die Stadt Essen investiert als Betreiber 260.000 Euro in die Anlage. Den kontrollierten Autobahnabschnitt passieren im Schnitt 130.000 Fahrzeuge täglich. 2013, als noch vier der alten Starenkästen in der Buderuskurve in Betrieb waren, fotografierten sie 66.000 Temposünder. Dieses Blitzlichtgewitter spülte 614.000 Euro in die Stadtkasse. Die ersten Kameras waren 2001 an der Unfallhäufungsstelle aufgestellt worden.

Mit der aufwendigen Sanierung für mehr Lärmschutz entlang des Ruhrschnellwegs im Essener Osten versiegte die Einnahmequelle der Stadt vorübergehend. Denn die alten Anlagen überführten Raser mit Hilfe von Sensoren, die in die Straßendecke eingebaut waren. Im neuen offenporigen Flüsterasphalt, erklärt Michael Obst von Straßen NRW, können diese „Koaxialkabel“ nicht mehr versenkt werden: „Die Entwässerung würde gestört und wir hätten eine Gefahrenstelle.“

Die (kostspieligere) Lösung: „non-invasive Robot Laserscanner-Technologie“, wirbt deren Hersteller, die Firma Jenoptik aus Monheim. Deren Hightech-Blitzer bezuschusst das Land – wegen der Komplikation durch den neuen Asphalt – „nach dem Verursacherprinzip mit etwa 86000 Euro“, erläutert Essens Stadtsprecher Martin Rätzke.