Essen.. Der ehemalige Geschäftsführer der „Grundstücksverwaltung Essen“ soll auf dem Rechtsweg zur Kasse gebeten werden. Es geht um 420 000 Euro. Vorerst.
Das „Projekt Fußball“ und der Neubau des Stadions an der Hafenstraße durch die „Grundstücksverwaltung Essen“ (GVE) hat die Stadt viel Geld gekostet. Nun könnte es auch für den Ex-Geschäftsführer der GVE, Andreas Hillebrand, teuer werden. Sein ehemaliger Arbeitgeber wird ihn vor Gericht verklagen und versuchen, auf diesem Weg eine sechsstellige Summe zu erstreiten. Gegen einen Mahnbescheid, den ihm die GVE zugestellt hatte, hat Hillebrand nach Informationen dieser Zeitung Widerspruch eingelegt, so dass es nun auf einen Rechtsstreit hinausläuft.
Bei der Summe, welche die GVE von ihrem ehemaligen Geschäftsführer verlangt, geht es um jene Zahlungen an die Unternehmensberatung Roland Berger aus dem Jahr 2010 über insgesamt 420 000 Euro.
Das renommierte Beratungsunternehmen hatte im Zusammenhang mit dem Stadionprojekt ab 2008 insgesamt rund 3,3 Millionen Euro kassiert. Mögliche Ansprüche aus früheren Jahren sind inzwischen jedoch verjährt. Welche Leistungen Roland Berger für das Geld erbracht hat – oder hätte erbringen sollen – ist nach wie vor schleierhaft. Verträge, die darüber Auskunft geben könnten, wurden bei der GVE bis heute nicht gefunden. Die städtische Tochtergesellschaft will nun auf dem Rechtsweg Einsicht in Unterlagen durchsetzen, sofern Roland Berger über solche verfügt.
Ob die GVE gegen ihren Ex-Geschäftsführer Hillebrand über besagte Berger-Gelder hinaus weitere Ansprüche auf Schadenersatz geltend machen wird, ist noch nicht ausgemacht. Von der GVE in Auftrag gegebene Gutachten legen Hillebrand eine Vielzahl von Pflichtverletzungen zur Last. Eine Entscheidung darüber, ob diese Konsequenzen auch für sein Arbeitsverhältnis bei der Stadt Essen haben, steht noch aus.