Essen.. Einerseits gelten sie als feste Größe, andererseits gab es zuletzt Fusionen: Die Goldschmidt-Schule im Ostviertel zeigt, wie Veränderung funktioniert

Vor drei Jahren gab die Richard-Schirrmann-Realschule in Schonnebeck ihre Eigenständigkeit auf und ihren Namen ab; firmiert seitdem als Abzweig der Krayer Dinnendahl-Schule. Eine Realschule weniger. Das Ergebnis: In Schonnebeck hat man seitdem stabile Anmeldezahlen.

Realschulen nicht optimal unterstützt

Das sieht der Schulentwicklungsplan der Stadt im Allgemeinen ganz ähnlich; „eine nach wie vor beliebte Schulform“, heißt es dort, es scheint, als bleibe die Situation stabil.

Doch die Beispiele Kettwig und Schirrmann zeigen: Schnell kann aus einem schlechten Anmeldejahr eine ganze Serie davon werden, und am Ende steht der Verlust der Eigenständigkeit. Die Realschulen, von Rot-Grün in NRW vielleicht nicht gerade optimal unterstützt, leiden unter statistisch großen Klassen. Und in Essen gibt es weitere Realschulen, die jedes Jahr nur mit Mühe auf die erforderlichen Zahlen kommen.

Goldschmidt-Realschule als Musterbeispiel

Wie man Herausforderungen meistert, zeigt zum Beispiel die Goldschmidt-Realschule im Ostviertel: Einst als „Aufbauschule“ für Aufsteiger gegründet, die von der Hauptschule kommen, bearbeitet die Goldschmidt-Schule heute die Großbaustellen der Gesellschaft: Multikulti, Flüchtlinge, Armut, Bildungsferne. Sie tut das fast geräuschlos, doch die Anmeldezahlen sprechen eine deutliche Sprache: Sie steigen. In diesem Jahr läuft die Schule erstmals wieder mit drei Klassen in Jahrgang fünf. Die Ergebnisse der Qualitätsanalyse des Landes: hervorragend.

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. © Stadt Essen | Unbekannt

„2011 hatten wir eine Krise, uns drohte  das Aus“, berichtet Marion Barmeier, die Schulleiterin. „Also besannen wir uns auf die Stärken unserer Schüler.“ Die liegen, bei mittlerweile 45 Nationen, naturgemäß nicht unbedingt in der deutschen Sprache, die die Schüler sprechen und schreiben. „Wir bauten unser naturwissenschaftliches Profil aus, setzen auf MINT-Fächer.“

„Mint“ steht für Mathe, Informatik, Naturwissenschaft, Technik – damit wirbt die Schule gezielt an den Grundschulen, spricht die Kinder an. Das Konzept geht auf. Hinzu kommt die jahrealte Erfahrung mit Kindern, die kein Deutsch können. „Auffangklassen“ gab es bei Goldschmidt schon, als andere noch gar nicht wussten, was das ist.