Essen. . Essens Ordnungsdezernent Kromberg hat weitere zehn Problemhäuser im Blick und will verhindern, dass Spekulanten ahnungslose Neuankömmlinge ausbeuten.

Nach dem spektakulären Schlag gegen die Schrottimmobilien Gladbecker Straße 305 bis 309 sowie De-Wolffstraße 2 will die Stadt Essen ihre harte Linie konsequent fortsetzen. Skrupellosen Spekulanten in dieser Stadt droht Ordnungsdezernent Christian Kromberg in einer unverhohlenen Kampfansage: „Wir lassen diese Form der Ausbeutung nicht zu und werden Miethaien auf den Leib rücken.“

In den Schrottimmobilien in Altenessen-Süd war der seit bald zwei Jahren schwelende Zwist zwischen Stadt und Hauseigentümer Yalcin D. letzte Woche eskaliert. Weil die Stadtwerke wegen Wassergeld-Schulden des Hauseigentümers das Wasser abgedreht hatten, erklärte die Stadt den gesamten Gebäudekomplex für unbewohnbar und ließ mehr als ein Dutzend Wohnungen kurzerhand zumauern – eine in dieser Stadt ungekannte Zuspitzung.

Zuzug von Flüchtlingen könnte Begehrlichkeiten wecken

Kromberg weiß, dass der dramatische Zuzug von Flüchtlingen in diese Stadt heftige Begehrlichkeiten bei Miethaien wecken könnte. „Die meisten Zuwanderer kennen ihre Rechte als Mieter nicht und fallen deshalb leichter auf skrupellose Hauseigentümer rein.“ Betroffen seien insbesondere anerkannte Flüchtlinge, die den städtischen Heimen den Rücken gekehrt hätten und auf dem freien Wohnungsmarkt nun selber Mietverträge abschließen könnten. „Wir befürchten, dass hier ein neuer Markt entsteht.“

Durchsuchung in Problemhäusern

Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen. © Dominika Sagan / WAZ
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen. © Dominika Sagan / WAZ
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen. © Dirk Bauer / FUNKE Foto Services
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen. © Dirk Bauer / FUNKE Foto Services
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen. © Dirk Bauer / FUNKE Foto Services
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen. © Dirk Bauer / FUNKE Foto Services
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Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen. © Dirk Bauer / FUNKE Foto Services
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen. © Dirk Bauer / FUNKE Foto Services
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
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Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
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Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen. © Dirk Bauer / FUNKE Foto Services
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen.
Einsatz an den Problemhäusern an der Gladbecker Straße in Essen. © Dirk Bauer / FUNKE Foto Services
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Um arglose Neuankömmlinge zu schützen, sei das Ordnungsdezernat jetzt dabei, eine flächendeckende Strategie gegen Miethaie zu entwickeln. Eine, die mit Nadelstichen aus Bußgeldbescheiden und Ordnungsverfügungen beginnt und mit zugemauerten Haustüren und Aufsehen erregenden Polizeieinsätzen enden kann. „Auf der Gladbecker Straße haben wir bewiesen, dass wir es können“, sagt Kromberg. Aktuell hätten seine Experten etwa zehn weitere Problemhäuser in Essen mit dutzenden Wohnungen im Visier, darunter auch in Altenessen. „Wir schauen den Eigentümern auf die Finger“, so Kromberg.

Geldeintreiber sollen brutal vorgegangen sein

In der Gladbecker Straße sind letzten Mittwoch bei 16 von insgesamt 28 Wohnungen nicht nur die Türen zugemauert worden. Maurer haben auch die im Erdgeschoss gelegenen Fenster Stein für Stein dichtgemacht.

Die Stadt musste so rasch handeln, weil in den unbeheizten und ausgekühlten Wohnungen ohne Trinkwasser auch Säuglinge, Kinder und schwangere Frauen lebten. Diese sind inzwischen ausgezogen. Die übrigen Bewohner, überwiegend rumänische Migranten, müssen die Schrottimmobilien binnen drei Wochen verlassen.

Unterdessen sind weitere schmutzige Details aus den Zuständen in der Gladbecker Straße bekannt geworden. Sozialarbeiter berichten, wie brutal die Geldeintreiber angeblich vorgingen, wenn sie die Mieten in bar kassierten. „Eine Frau ist von einem Geldeintreiber so heftig geschlagen worden, dass sie blutete.“

Vermüllte Problemhäuser

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