Essen. Telefonaktion zum Einbruchsschutz: Experten der Essener beantworten am Mittwoch Fragen zur technischen Sicherung und richtigem Verhalten.

Fast 1600 Mal schlugen Einbrecher in den ersten sechs Monaten des Jahres zu, das waren rund 300 Wohnungseinbrüche mehr als noch im ersten Halbjahr 2014. Das sind aktuell umgerechnet fast neun Einbrüche am Tag. Die Fallzahlen laufen der Polizei davon, sagte kürzlich Martina Thon, Leiterin der Direktion Kriminalität. Und die dunkle Jahreszeit bricht erst an.

Die Polizei begegnet den meist organisierten Banden im gesamten Stadtgebiet längst mit Hundertschaften, Schwerpunktkontrollen und intensiven Observationen, um auch die Top-Täter und Hinterleute zu erwischen. Die Beamten sind verstärkt in Zivil unterwegs, setzen zeitgleich aber auch auf Prävention, um Bürger mit ins Boot zu holen. „Riegel vor! Sicher ist sicherer“ heißt daher das Motto der Polizei in dieser Aktionswoche, in der sie Bürger über wirksamen Schutz vor Einbrechern informieren will.

Kommissare beantworten eine Stunde lang Frage

Dazu gehört am morgigen Mittwoch die Telefonaktion, die die Polizei gemeinsam mit der WAZ anbietet: Die Kriminalhauptkommissare Michael Fuchß und Jürgen Dahles beantworten ab 16 Uhr eine Stunde lang die Fragen der Leser (siehe Infobox) rund um technischen Schutz an Fenstern und Türen sowie zum richtigen Verhalten.

Ein Klassiker aus Sicht der Experten: das Fenster auf Kipp. Immer noch unterschätzten viele Bürger diese Einladung für Einbrecher, warnen die Kommissare. Und weisen ebenso häufig darauf hin, dass Einbruchsschutz nicht teuer sein müsse. Vor allem aber müssten viele Menschen überhaupt erst ernst nehmen, wie wichtig Prävention ist. Denn regelmäßig machen die Fachleute die Erfahrung, dass sich Bürger erst mit dem Thema auseinandersetzen, wenn sie Opfer geworden sind. Manche glaubten immer noch, Einbrecher haben es auf Wertgegenstände wie wertvolle Gemälde abgesehen. Dabei ist niemand sicher vor Einbrechern: weder in Kettwig noch in Katernberg, weder im Reihenhaus noch im oberen Geschoss eines Mehrfamilienhauses.

Wachsame Nachbarn sind wichtig

Daher sind vorbeugende Maßnahmen und wachsame Nachbarn wichtig, betonen die Experten. Sie werden daher am Telefon auch Tipps dazu geben können wie Anwohner sich richtig verhalten, wenn sie etwas Verdächtiges beobachten. Immerhin können diese schnellen Hinweise an die Polizei dazu führen, dass die Beamten die Täter auf frischer Tat erwischen. Denn sind die Einbrecher erst einmal mit ihrer Beute verschwunden, sehen die Opfer ihre Sachen so gut wie nie wieder.