„Wie sicher ist Essen? – Einbruchzahlen auf Rekordniveau“: Dieses Thema beschäftigte auch die mehr als 100 Zuhörer bei der zweiten Auflage des Rü-Talks der Rüttenscheider CDU. Referent Frank Richter, seit April Polizeipräsident, redete dabei nichts schön: „Essen ist nach Zahlen der Kriminalitätsstatistik zwar die drittsicherste Großstadt in Deutschland: Statistiken helfen dem Bürger bei seinem subjektiven Sicherheitsempfinden aber nicht weiter“, stellte Richter klar. Die Ängste, Opfer von Gewalttaten oder Wohnungseinbrüchen zu werden, seien nicht zu leugnen.

In puncto Einbruchschutz habe die Essener Polizei ihre Präventionsmaßnahmen – etwa durch die Wochenmarktaktionen – bereits verschärft und zusätzlich das Personal aufgestockt. Auch, wenn die Polizei sicherlich die Hauptaufgabe trage: „Ganz ohne die Mithilfe der Bürger geht es nicht“, sagte Richter. Demnach müsse jeder selbst ein Stück Verantwortung tragen – etwa durch eine gute Absicherung der Wohnung und durch eine Verhaltensänderung in der Nachbarschaft. Gleichzeitig kritisierte Richter, dass es keine Sicherheitsstandards für Neubauten gebe: „In Deutschland wird alles reglementiert, speziell beim Bauen. Da finde ich es nicht nachvollziehbar, dass für einen so wichtigen Bereich keine allgemeingültigen Vorschriften gelten.“ Die geringe Aufklärungsquote bei Einbrüchen – von 2471 Wohnungseinbrüchen im vergangenen Jahr wurden in 11,21 Prozent der Fälle die Täter gefasst – erklärt der Polizeipräsident auch mit der in einem offenen Europa zunehmenden Bandenkriminalität. Hier gelte es, verstärkt auch international zusammenzuarbeiten. Richter: „Wir haben schon Täter festgenommen, die nicht einmal wussten, in welcher Stadt sie gerade sind.“