160.000 Besucher auf Essener Spielemesse "Spiel 15" erwartet
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Essen.. Noch bis Sonntag tagt die weltgrößte Spielemesse „Spiel 15“ in Essen-Rüttenscheid. Über 1000 Neuheiten warten auf ein spielefreudiges Publikum.
Robin kratzt sich bedächtig am Kopf. Er will überlegt handeln, geht es doch um eine beträchtliche Beute, die er und seine vier Mitspieler bei einem Raubüberfall auf einen Zug ergaunert haben. Zwischen den Banditen entstehen Reibereien, jeder der fünf will die meiste Beute machen. Dies tragen sie bei „Colt Express“ aus. Die Westernparodie des Essener Verlags „Asmodee“ gewann die Auszeichnung „Spiel des Jahres“ und gehört zu den Highlights der Internationalen Spiele-Messe, die noch bis Sonntag in den Messehallen besucht werden kann.
Was für Wagner-Fans Bayreuth, das ist für die Karten- und Brettspieler Rüttenscheid: ein Pilgerort. 910 Aussteller aus 41 Nationen präsentieren den erwarteten 160 000 Besuchern rund 1000 Spiele-Neuheiten.
Weltrekord-Versuch: „Big-Game“ der Siedler von Catan
Am Samstag um 16.30 Uhr steht in Halle vier sozusagen ein Haupt-Act auf der Bühne. Zum 20. Geburtstag starten 1000 Spieler beim „Big-Game“ der Siedler von Catan einen Weltrekord-Versuch. Spiel-Erfinder Klaus Teuber darf nicht fehlen, und auch der ehemalige Fußball-Nationalspieler Jens Nowotny steht auf der Gästeliste. Ein anderer wird sehnlichst erwartet: „Ich habe gelesen, dass Essens künftiger Oberbürgermeister ein leidenschaftlicher Catan-Spieler ist“, meint Dominique Metzler, Mitgeschäftsführerin des Veranstalters Friedhelm Merz Verlag.
Ob Thomas Kufen dann so deutlich gewinnt wie bei der OB-Wahl? Mit seiner Teilnahme würde er in jedem Fall helfen, den Weltrekord aus dem Jahre 2013 zu brechen. 922 Spieler siedelten auf der Gen Con in Indianapolis um die Wette. In Essen waren am Mittwoch offiziell erst 902 Spieler angemeldet, Kufen allerdings nicht. „Wir versuchen, ihn noch zu bekommen“, sagt Metzler.
Unterdessen versuchen sich Clara und ihre Schwester Jana an „Spinderella“. Das Spiel gewann den Deutschen Kinderspielpreis und den Titel „Kinderspiel des Jahres 2015“. Der dreidimensionale Aufbau macht es zum Hingucker: In der unteren Ebene müssen die Spieler versuchen, drei mit Metallplättchen versehene Ameisen ins Ziel zu bringen. Doch von der oberen Ebene hängt „Spinderella“, die mit einem Magneten arbeitet. Tja...
„Pie Face“: Nasser Schwann klascht ins Gesicht
Etwas für handfeste Naturen ist „Pie Face“. Das Prinzip: Abwechselnd setzt man sich vor eine Wippe, auf der ein nasser Schwamm befestigt ist und dreht an einem Hebel. Irgendwann löst der Mechanismus aus, und der Schwamm klatscht einem ins Gesicht. Wer derlei Späße mag: Alternativ gibt’s „Pie Face“ auch mit Sahne oder Konfetti.
Rundgang über die Spiel 2015
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Auch abseits der Präsentationen gibt’s viel zu entdecken, etwa die Ausstellung von Rudolf Rühle. Der Ehrenvorsitzende der europäischen Spielesammler-Gilde zeigt anlässlich der 25-jährigen Jubiläums der Wiedervereinigung Spiele der Bundesrepublik und der DDR von 1945 bis 1990. Insgesamt besitzt Rühle sagenhafte 18 000 Spiele.
Spiele-Messe in Essen
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Die weltgrößte Messe für Brett- und Kartenspiele wächst übrigens weiter. Nicht jedem gefällt das. Marcus Müller stört die Masse an Besuchern: „Die Stände sind zu überlaufen. Da kann man nicht stehen, nicht Probe spielen.“ Holger Lüttel und Daniela Brodmann kennen das aus dem vorherigen Jahr: „Da sind wir wie die Hühner rumgelaufen.“ Diesmal waren sie schlauer: „Wir haben Listen gemacht, wo wir hinwollen. Denn auf einer solchen Messe gilt: Vorbereitung ist alles.“
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