Essen. Der Ratsherr werde wegen seiner kritischen Äußerungen zur Flüchtlingsfrage auch innerhalb der FDP „diffamimiert“. Es gelte aber die Meinungsfreiheit.

Der Vorstand des FDP-Ortsverbands Bredeney hat sich hinter die auch innerparteilich umstrittenen Äußerungen seines Vorsitzenden, FDP-Ratsherr Andreas Hellmann gestellt. Der 26-Jährige hatte die Nutzung der Turnhalle des Goethe-Gymnasiums in Bredeney als Unterkunft für Flüchtlinge abgelehnt. Er sehe Sicherheitsprobleme, zudem sei nicht einzusehen, dass wegen „unkontrollierter Einwanderung“ Schul- und Vereinssport ausfielen.

Die darauf folgende Kritik an Hellmann empfindet die FDP Bredeney als „diffamierend“. „Ratsherr Hellmann hat auf in der Sache unbestrittene Probleme hingewiesen, die im öffentlichen Diskurs tabuisiert werden. Rede- und Denkverbote helfen aber nicht weiter, gerade dann, wenn extremistischen Rattenfängern nicht in die Hände gespielt werden soll“, heißt es. Weder nehme Hellmann AfD-Positionen ein, noch sei er ein „Rechtsaußen“. Die Essener FDP sei aufgerufen, ihn ungeachtet von Meinungsunterschieden zu schützen. Eine Partei der Freiheit müsse die Meinungsfreiheit hochhalten.

"Schädlich für das solidarische Miteinander"

SPD-Chefin Britta Altenkamp kritisierte Hellmanns Äußerungen als „schädlich für das solidarische Miteinander“ der Stadtgesellschaft. Es sei unverantwortlich, auf diese Weise Stimmungsmache gegen Flüchtlinge zu betreiben. Statt mit „stumpfer Polemik“ auf die besonderen Herausforderungen der aktuellen Flüchtlingssituation zu reagieren, gelte es, „respektvoll an einer solidarischen Lösung der Lage mitzuarbeiten“. Die Leitung des Goethe-Gymnasiums lebe das vor, obwohl die Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen „natürlich für alle Betroffenen nicht ideal ist“, so Altenkamp.