Am Morgen erst war der Spatenstich der neuen Folkwang-Universität auf dem Welterbe Zollverein offiziell gefeiert worden. Doch die Studenten des Fachbereichs Gestaltung haben auf dem Zollverein-Gelände längst einen Fuß in der Tür. Das Saana-Gebäude mit seiner famosen Würfel-Architektur präsentiert sich dabei als großes Schaufenster der studentischen Arbeiten. An diesem Wochenende füllen rund 50 Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Fotografie, Industrial Design und Kommunikationsdesign das Haus wieder mit ihren Abschlussarbeiten. Die öffentliche Ausstellung über drei Etagen bietet eine abwechslungsreiche Übersicht über die unterschiedlichen Arbeiten und Perspektiven der Folkwang-“Finalisten“ 2015.
Politisch, analytisch, spielerisch nähern sich die Folkwang-Fotografen den Examens-Themen, weiten den dokumentarischen Blick über Grenzen hinaus, wie Bartosz Galus, der die postkommunistische Transformation Rumäniens zum Thema gemacht hat oder entwickeln ästhetische Experimentierlust im Krankenhauskittel wie Maximiliane Barth, die die kühle Sachlichkeit medizinischer Fachbereiche in eine kreative Bildersprache übersetzt. Christian Jäger baut der Nacht mit „Spätvorstellungen“ eine Bilder-Bühne, während sich Pia Kintrup mit ihrer Arbeit auf den Spuren von Nagel-Künstler Günther Uecker bewegt. Den Dreiklang aus Form, Material und Energie bilden hier abgebrannte Streichhölzer.