Borbeck. .

Die Gesamtschule Borbeck ist als erste Schule in Essen und als zwölfte in Nordrhein-Westfalen als „Schule der Vielfalt“ ausgezeichnet worden. Nun wurde symbolisch ein großes Schild mit der Aufschrift „Wir sind offen“ überreicht. Der stellvertretende Schulleiter Theo Reidick stellte jedoch klar: „Es soll nicht nur bei dem Etikett bleiben, wir werden es auch mit Leben füllen. Damit eine bunte Gesellschaft Normalität wird.“

Auch die Schülervertreterin Maja Iwer meint: „Schule muss ein Freiraum sein, in dem man sich ohne Ausgrenzung entfalten kann.“ Besonders stolz ist Reidick darauf, dass die Initiative von den Schülern ausging und nicht durch die Lehrer von oben herab aufgezwungen worden sei. Die Schülervertretung (SV) hatte das Projekt angestoßen. SV-Lehrerin und Schirmherrin Vera Servaty findet das Engagement gegen Homophobie sehr wichtig, „da sich auch viele Schüler aus Angst vor Diskriminierung nicht getraut haben, sich zu outen.“

Die Aktion „Schule der Vielfalt“ ist ein Projekt von der Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben und Schwule, Schlau NRW, der Rosa Strippe e.V. sowie des NRW-Schulministeriums. Um überhaupt als Projektschule infrage zu kommen, wurde schon im Vorfeld viel getan. Seit drei Jahren nimmt die Gesamtschule an der Aktion „Schule mit Courage“ teil, die sich gegen Rassismus und Diskriminierung wendet. In diesem Jahr wurden auch speziell gegen Homophobie gerichtete Aktionen veranstaltet. In verschiedenen Workshops haben sich alle Schüler mit dem Thema auseinandergesetzt. Dazu wurde beispielsweise eine Schulmauer mit bunten Handabdrücken bemalt um die Vielfalt der Schule zu versinnbildlichen.

Nun unterzeichneten Vertreter der Schulleitung, der Schüler und der Eltern eine Erklärung. Damit verpflichtet sich die Gesamtschule Borbeck, an Vernetzungstreffen teilzunehmen, Weiterbildungen zu besuchen und regelmäßig Aktivitäten gegen Homophobie zu organisieren. Passenderweise sang der Schulchor zum Abschluss noch das Lied „Wind Of Change“.

Auch für die Zukunft sind schon einige Veranstaltungen geplant. Im nächsten Jahr bekommt der achte Jahrgang Besuch von Schlau NRW, um über Homosexualität aufgeklärt zu werden.