Bergerhausen. . Kurzfristig habe man kein geeignetes Paar finden können, sagt die Sprecherin der Stadt Essen.

Die Stadt Essen will am südlichen Rand des Siepentals in Bergerhausen Wohnungen bauen, weshalb die alte Kunstwerkerschule abgerissen werden soll. Dieter Ochel, Bergerhauser Unternehmer und Betreiber des Schürmannshofs mit Altenwohnungen, hatte stattdessen mehrere Nutzungsmöglichkeiten realisieren wollen. In dem historischen Gebäude auf dem Gelände der Stadt wollte er einen Kindergarten unterbringen. Einen Termin mit einer Stadtvertreterin habe es bereits gegeben. Jetzt vermisst Ochel eine klare, begründete Absage seitens der Stadt.

Auch in einem weiteren Punkt ist Dieter Ochel enttäuscht: Er habe der Stadt für Flüchtlinge eine behindertengerechte 45-Quadratmeter-Wohnung mit zwei Räumen und Badezimmer im Schürmannhof angeboten. „Da hätte doch gut ein syrisches Paar einziehen können“, so Ochel. Die Wohnung sei frei geworden, weil ein Bewohner verstorben sei. „Wir haben eine Warteliste für die Altenwohnungen“, sagt der Betreiber. Er habe der Stadt angeboten, ihr mit einem Quadratmeter-Preis von sechs Euro entgegenzukommen. „Erst war man ganz begeistert, dann habe ich nichts mehr gehört und am Ende die Wohnung Mitte Juli wieder vermietet“, so Ochel.

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Bei der Stadt sieht man das anders. Laut Stadtsprecherin Nicole Mause habe Ochel ihnen nur eine Woche Zeit für die Entscheidung eingeräumt – was Ochel bestreitet. Die Wohnung sei nur für ein Paar ohne Kind geeignet gewesen. „In der kurzen Frist haben wir kein geeignetes Paar gefunden und das Angebot deshalb ausgeschlagen“, so Mause. Bei der Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen sei wichtig, dass die Menschen über eine entsprechende „Mietfähigkeit“ verfügten. Das Mietverhältnis solle ja dauerhaft sein. Es sei keinem geholfen, wenn man nach kurzer Zeit feststelle, dass es nicht funktioniere.