550 Anwohner mussten am gestrigen Montag ihre Wohnungen in Altenessen-Süd räumen, weil am Vormittag auf der Sportanlage Berthold-Beitz-Boulevard/Ecke Erbslöhstraße ein Blindgänger entdeckt worden war. Am frühen Abend gab es dann die Entwarnung: Um 18.10 Uhr hatte Sprengmeister Peter Giesecke die Bombe entschärft.
Gefunden wurde der Blindgänger bei Sondierungsarbeiten, da die Stadt an dem Standort ein Flüchtlings-Zeltdorf plant. Es handelte sich um eine britische Fünf-Zentner-Bombe mit Aufschlagszünder. Eine weitere Bombe, wie zunächst befürchtet, wurde nicht gefunden. Glück auch für den Berufsverkehr: Hätte es sich bei dem Fund um einen schwereren Blindgänger gehandelt, hätte die Hauptverkehrsader B 224 gesperrt werden müssen, sagte Feuerwehrsprecher Mike Filzen. So aber betraf der innere Kreis, in dem die Menschen ihre Häuser verlassen mussten, neben der Erbslöhstraße unter anderem auch die Kleine Hammerstraße. Zum äußeren Kreis, in dem Anwohner in den Häusern bleiben mussten, gehörten etwa Bäuminghausstraße, Kämmereihude sowie Teile des Gewerbeparks M1. Bei der Evag gab es Einschränkungen bei den Linien U11, U17 und 196.
Die Eile bei der Entschärfung von Blindgängern ist seit einem Erlass der Bezirksregierung Düsseldorf im Vorjahr geboten, da diese nun „unverzüglich“ unschädlich gemacht werden müssen. Umgehend kam daher gestern der Krisenstab aus Mitarbeitern der Stadt, Feuerwehr, Polizei und der Hilfsorganisationen zusammen. 170 Personen waren mit dem Großeinsatz beschäftigt, Straßen zu sperren und Anwohner des inneren Bereiches per Durchsagen aufzufordern, die Häuser zu verlassen. Wer nicht wusste wohin, für den gab es eine Anlaufstelle beim Malteser Hilfsdienst. Rund 50 Nachbarn trafen sich hier, bevor sie abends zurück nach Hause durften.