Essen. Aus Düsseldorf heißt es, der Evag-Chef habe sich trotz Dementi sehr wohl für den Chefposten bei der Rheinbahn beworben und sich am Montag in der Landeshauptstadt auch vorgestellt.
Die angebliche oder tatsächliche Bewerbung von Evag-Vorstandschef Michael Feller für den Chefposten der Düsseldorfer Rheinbahn wird immer kurioser. Zwar hatte Feller am Freitag gegenüber der WAZ Abwanderungsgelüste dementiert („Ich habe mich nicht beworben“), auch werde er sich keineswegs in Düsseldorf am Montag den Rheinbahn-Gremien vorstellen.
Express: Feller soll sich in Düsseldorf vorgestellt haben
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Die Düsseldorfer Zeitung „Express“ berichtet aber in ihrer Dienstag-Ausgabe, der Evag-Chef sei sehr wohl am Montag in der Landeshauptstadt gewesen und habe sich dem Präsidialausschuss der Rheinbahn vorgestellt. Dies hätten dem Blatt mehrere Mitglieder des Gremiums bestätigt. Vier Kandidaten seien noch in der engeren Wahl. „Feller wird favorisiert, weil er als gestandener Industriekaufmann gilt und auch strategisch die Rheinbahn nach vorne bringen könnte - so wie sich (Düsseldorfs) OB Thomas Geisel das vorstellt“, schreibt der Express.
Der Evag-Chef war mit der Essener Stadtspitze in Konflikt geraten, weil er anders als OB Reinhard Paß und Kämmerer Lars Klieve bei der Evag keine Sparpotenziale mehr sieht - jedenfalls nicht, wenn das Angebot an Fahrleistungen auf dem jetzigen Niveau bleiben soll. Wegen dieses Streits gilt es in Evag-Aufsichtsratskreisen als durchaus wahrscheinlich, dass sich der 40-jährige Manager nach anderen Aufgaben umsieht. Bei der größeren und vor allem wohlhabenderen Rheinbahn würde dem Vernehmen nach zudem ein deutlich höheres Jahresgehalt locken.
Zu sprechen war Feller für die WAZ am Montag nicht.