Essen. . Die Stiftung Zollverein lässt die gemauerten Giganten der Kokerei Zollverein jetzt sanieren. Dafür investiert sie über einer Millionen Euro.

Zusammen mit dem Doppelbock-Fördergerüst von Schacht 12 gehören die sechs riesigen Schornsteine der Kokerei Zollverein unverwechselbar zu den Wahrzeichen des Essener Nordens. Damit die gemauerten Giganten auch in Zukunft standfest bleiben, hat die Stiftung Zollverein jetzt mit umfangreichen Sanierungsarbeiten begonnen. Abschnittweise muss dafür auch die Kokereiallee für den Besucherverkehr gesperrt werden.

Zwei Spezialfirmen sind mit dem Auftrag betraut werden, der denkmalgerecht erfolgen muss – die denkmalgerechte Erhaltung der Anlagen ist eine wesentliche Aufgabe der Stiftung Zollverein, die sich aus dem Welterbe-Status ergibt. Das hat seinen Preis. Der Sanierungsauftrag hat ein finanzielles Volumen von über einer Million Euro.

Ein Hängegerüst hilft

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Von Janet Lindgens und Frank Stenglein

Die Instandsetzung startet an den beiden Schornsteinen, die sich gegenüber der ehemaligen Sauger- und Kompressorenhalle befinden. Sie sind die Domäne der Firma Wiemann aus Dorsten. Laut Mitinhaber Andy Bänsch haben die vorbereitenden Arbeiten bereits begonnen, demnächst bewegen er und seine Mitarbeiter sich langsam von unten nach oben hoch. Technisch funktioniert das mithilfe eines Hängegerüsts, das mit Seilen am Kamin verklammert und nach und nach in die Höhe verschoben wird. „Das ist schon ein besonderer Auftrag, weil wir hier denkmalgerecht arbeiten mussten“, sagt Bänsch.

Die sechs Schornsteine an der Kokerei-Allee werden saniert.
Die sechs Schornsteine an der Kokerei-Allee werden saniert. © WAZ

Viele Gespräche mit den Denkmalexperten waren nötig. Im Einzelnen muss das Fugenraster der Kamin nahezu vollständig ausgestemmt und fachgerecht erneuert werden. Das ist aber nicht alles. „An der Wetterseite sind viele Mauersteine so schadhaft, dass wir sie ersetzen müssen“, so Bänsch. Natürlich dürfen es nicht irgendwelche Ersatzsteine sein, sondern solche, die die Optik der Schornsteine weitgehend erhalten. Damit kein Regenwasser von oben in die Schornsteine dringt und sie gleichzeitig belüftet werden, sind für alle sechs neue Edelstahlhauben vorgesehen.

Mörtel verliert an Festigkeit

So haben Sie Zollverein und Katernberg noch nie gesehen

Das UNESCO-Welterbe, die Zeche Zollverein.
Das UNESCO-Welterbe, die Zeche Zollverein. © WAZ FotoPool
Das UNESCO-Welterbe, die Zeche Zollverein.
Das UNESCO-Welterbe, die Zeche Zollverein. © WAZ FotoPool
Das UNESCO-Welterbe, die Zeche Zollverein.
Das UNESCO-Welterbe, die Zeche Zollverein. © WAZ FotoPool
Das UNESCO-Welterbe, die Zeche Zollverein.
Das UNESCO-Welterbe, die Zeche Zollverein. © WAZ FotoPool
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg.
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Vom Triple Z in Essen-Katernberg in Richtung Katernberg Mitte.
Vom Triple Z in Essen-Katernberg in Richtung Katernberg Mitte. © WAZ FotoPool
Vom Triple Z in Essen-Katernberg auf die Moschee.
Vom Triple Z in Essen-Katernberg auf die Moschee. © WAZ FotoPool
Vom Triple Z in Essen-Katernberg auf das Gebäude der Brieftaubenzüchter und die Moschee.
Vom Triple Z in Essen-Katernberg auf das Gebäude der Brieftaubenzüchter und die Moschee. © WAZ FotoPool
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg.
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg.
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg.
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg.
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg.
Gründungs- und Unternehmenszentrum Triple Z in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Das Phänomania Erfahrungsfeld in Essen-Katernberg.
Das Phänomania Erfahrungsfeld in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Das Phänomania Erfahrungsfeld in Essen-Katernberg.
Das Phänomania Erfahrungsfeld in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Das Phänomania Erfahrungsfeld in Essen-Katernberg.
Das Phänomania Erfahrungsfeld in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Das Phänomania Erfahrungsfeld in Essen-Katernberg.
Das Phänomania Erfahrungsfeld in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Das Phänomania Erfahrungsfeld in Essen-Katernberg.
Das Phänomania Erfahrungsfeld in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Blick auf die Meerbruchstraße in Essen-Katernberg.
Blick auf die Meerbruchstraße in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Vom Platz des DJK Katernberg in Richtung Gelsenkirchen.
Vom Platz des DJK Katernberg in Richtung Gelsenkirchen. © WAZ FotoPool
Blick auf die Meerbruchstraße in Essen-Katernberg.
Blick auf die Meerbruchstraße in Essen-Katernberg. © WAZ FotoPool
Der Platz des DJK Katernberg mit Blick auf die Meerbruchstraße.
Der Platz des DJK Katernberg mit Blick auf die Meerbruchstraße. © WAZ FotoPool
Vom Platz des DJK Katernberg in Richtung Altenessen.
Vom Platz des DJK Katernberg in Richtung Altenessen. © WAZ FotoPool
Der Platz des DJK Katernberg mit Blick auf die Meerbruchstraße.
Der Platz des DJK Katernberg mit Blick auf die Meerbruchstraße. © WAZ FotoPool
Der Platz des DJK Katernberg mit Blick auf die Meerbruchstraße.
Der Platz des DJK Katernberg mit Blick auf die Meerbruchstraße. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
Die Kokerei Zollverein in Essen.
Die Kokerei Zollverein in Essen. © WAZ FotoPool
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Neben der Witterung machen den Schornsteinen übrigens immer noch auch die Folgen der 1993 beendeten Koksproduktion zu schaffen. Chemische Rückstände im Inneren führen dazu, dass der Mörtel im Mauerwerk an Festigkeit verliert, so die Stiftung. Die Kamine sind 80 Meter bzw. 98 Meter hoch. Da ist Schwindelfreiheit gefragt, „aber das ist für uns Alltag“, sagt Bänsch. Im Vergleich mit modernen Industrie-Schornsteinen seien die Zollverein-Wahrzeichen sogar eher klein. In Duisburg-Walsum arbeite die Firma derzeit an einem 300 Meter hohen Exemplar.

Parallel zu den zwei ersten Zollverein-Schornsteinen, werkelt die Firma Züblin aus Stuttgart bereits am sechsten, der neben der Mischanlage steht. Ziel ist, bis Ende 2017 alle Schornsteine der Kokerei denkmalgerecht saniert zu haben.

Zollverein vor 27 Jahren und heute

Rückbau unter Tage: Bergleute waren auch ein Jahr nach der Schließung noch damit beschäftigt, die Abbautechnik aus den Strecken und Streben zu entfernen, soweit dies sinnvoll war.
Rückbau unter Tage: Bergleute waren auch ein Jahr nach der Schließung noch damit beschäftigt, die Abbautechnik aus den Strecken und Streben zu entfernen, soweit dies sinnvoll war. © Jochen Tack
Warum dieser Bergmann Schutt in eine Schubkarre schaufelt, kann auch Jochen Tack nicht mehr genau sagen. Schächte auf Zollverein mussten verfüllt und Strecken zugemauert werden.
Warum dieser Bergmann Schutt in eine Schubkarre schaufelt, kann auch Jochen Tack nicht mehr genau sagen. Schächte auf Zollverein mussten verfüllt und Strecken zugemauert werden. © Jochen Tack
Auf Zollverein wurde 1987 nicht nur abgerissen, sondern auch investiert. Diese neu eingebauten Maschinen auf der achten Sohle in 950 Metern Tiefe dienen bis heute der Wasserhaltung.
Auf Zollverein wurde 1987 nicht nur abgerissen, sondern auch investiert. Diese neu eingebauten Maschinen auf der achten Sohle in 950 Metern Tiefe dienen bis heute der Wasserhaltung. © Jochen Tack
Von oben sieht man, dass die Loren auch nach Schließung des Bergwerks noch im Einsatz waren und mit ihnen Material aus den Schächten abtransportiert wurde. Das Areal ist heute der Parkplatz vor dem Gebäude Designstadt Nummer 1.
Von oben sieht man, dass die Loren auch nach Schließung des Bergwerks noch im Einsatz waren und mit ihnen Material aus den Schächten abtransportiert wurde. Das Areal ist heute der Parkplatz vor dem Gebäude Designstadt Nummer 1. © Jochen Tack
Der Fördermaschinist steuert heute wie 1987 noch die Seilfahrt an Schacht XII. Die Seile an der Fördermaschine sind dick wie Oberarme. Heute sitzt hier Bergmann Markus Genzel aus Bochum.
Der Fördermaschinist steuert heute wie 1987 noch die Seilfahrt an Schacht XII. Die Seile an der Fördermaschine sind dick wie Oberarme. Heute sitzt hier Bergmann Markus Genzel aus Bochum. © Jochen Tack
Blick von Schacht 2 auf die Kokerei, die Gleisharfe (heute vielfach Spazierwege) und rechts wieder der jetzige Parkplatz an der Designstadt Nummer 1. Vor der Kokerei ist links der Portalkratzer zu erkennen, der eine Kohlehalde auftürmt. Über die Bandbrücke darüber gelangte früher die Kohle vom Wiegeturm in die Kopfstation der Kokerei-Mischanlage. Heute werden auf die gleiche Weise Museumsbesucher in kleinen Wagen gefahren.
Blick von Schacht 2 auf die Kokerei, die Gleisharfe (heute vielfach Spazierwege) und rechts wieder der jetzige Parkplatz an der Designstadt Nummer 1. Vor der Kokerei ist links der Portalkratzer zu erkennen, der eine Kohlehalde auftürmt. Über die Bandbrücke darüber gelangte früher die Kohle vom Wiegeturm in die Kopfstation der Kokerei-Mischanlage. Heute werden auf die gleiche Weise Museumsbesucher in kleinen Wagen gefahren. © Jochen Tack
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