Sie ist für viele Studenten der Folkwang-Universität die unangefochtene Lieblingsorgel in Essen und bringt nicht nur Fans klassischer Musik mit ihrem klaren und satten Klang ins Schwärmen: Die Mathis-Orgel in der St. Ludgeruskirche am Wehmenkamp feiert mit einer Festwoche ab Sonntag, 6. September, ihren 15. Geburtstag.

Dabei war der Kauf des heute viel gelobten Instruments für die Gemeinde im Jahr 2000 ein Kraftakt: Länger als 20 Jahre wurde gespart und gesammelt, um die eine Million D-Mark aufzubringen. „Die Anschaffung war dringend notwendig, da in dem Vorgängermodell von 61 Registern weniger als die Hälfte noch funktionierte“, erinnert sich Kantor Michael Hügen, der 1999 seinen Dienst als Kirchenmusiker in der Gemeinde St. Ludgerus und Martin aufnahm. Für die Festwoche konnte er mit Folkwang-Professor Roland Stagnier, der Kirchenmusik lehrt, einige hochkarätige Musiker gewinnen. Zum Auftakt spielt am Sonntag um 16.30 Uhr Prof. Winfried Bönig, Organist am Kölner Dom, der katholische Kirchenmusik an der Musikhochschule in Köln lehrt. Zum Eröffnungskonzert bringt er unter anderem Stücke von Johann Sebastian Bach und Samuel Barber mit.

Am Dienstag, 8. September, stehen um 16 Uhr die Kinder im Mittelpunkt. Hausherr und Kantor Michael Hügen lädt Kinder ab fünf Jahren dann zu einer Mischung aus Konzert und Orgelführung ein. „Geplant ist, mit Hilfe von Kamera und Bildschirm auch einen Blick in das Innere der Orgel zu geben“, sagt Hügen. Damit werden auch die kleinsten Pfeifen sichtbar gemacht, die gerade mal so lang wie ein Cocktailstrohhalm sind, während die größten Orgelpfeifen knapp sechs Meter messen.

„Wir wollen mit der Festwoche alle Facetten unserer Orgel zeigen“, sagt Oliver Scherges, Pastor der Gemeinde. So nimmt die Orgel am Samstag, 12. September, eher eine Begleitrolle ein, wenn Sandra Schumacher mit ihrer Oboe Werke von Marcel Dupré, Joseph Gabriel Rheinberger und Mozart spielt. Roland Stagnier spielt dazu auf der Mathis-Orgel. Beginn des Konzerts ist um 20 Uhr. Zum Abschluss der Festwoche wird Experimentelles gewagt: Dominik Susteck, seit 2007 Organist der Kölner Kunst-Station Sankt Peter, machte bereits mit spektakulären Improvisationskonzerten auf sich aufmerksam und interpretiert Werke zeitgenössischer Orgelmusik am Sonntag, 13. September, um 16.30 Uhr, auf seine eigene Weise.