Dellwig. .

Über eine gelungene Freibadsaison freuen sich schon jetzt die Verantwortlichen vom Sportclub RuWa Dellwig. „Ihr“ Freibad Hesse, betrieben vom Verein, hat mit 42 609 Gästen den zeitweise tollen Sommer voll mitgenommen. „Das sind die meisten Besucher, seit ich hier 2011 meinen Dienst angetreten habe“, stellt Badleiter Sven Prochnow fest. Dabei ist die Freiluft-Schwimmzeit noch gar nicht ganz beendet.

„Wir betreiben halt ein Saisongeschäft“, stapelt der Badleiter tief und sieht den Hauptgrund für das gute Ergebnis in den Witterungsbedingungen. Auch wenn dies richtig ist – von alleine wird das Schwimmbad auch im Sommer nicht unbedingt voll. Prochnow und sein Team arbeiten kontinuierlich daran, Hesse „zu den Menschen zu bringen“.

Dabei setzen sie auf öffentliche Präsenz. Die Facebook-Seite des Freibades verzeichnet regelmäßig zehntausende Besucher. „Als uns ein paar Rowdys in dieser Saison einen Spind zertrümmert haben, hatten wir innerhalb von zwölf Stunden rund 30 000 Unterstützer“, berichtet Prochnow. Rechnet man den Werbewert und die Präsenz gegen die Reparatur des Spindes, so ist der Vorfall für ihn und sein Team nicht mehr ganz so ärgerlich. Denn mit dem Internet erreicht der Badleiter ein junges Publikum. „Es ist schon spürbar, dass sich das Stammpublikum verjüngt“, hat er beobachtet.

Außerdem achtet Prochnow, der in dem 2013 sanierten Bad auch nicht das Rad neu erfinden kann, auf Details. „Die Leute merken, wenn die Atmosphäre stimmt und sich jemand kümmert“, sagt er. Einen Sicherheitsdienst braucht er nicht, ein paar Palmen sorgen für Flair, Strandaschenbecher für Sauberkeit – Details eben. Es sind Kleinigkeiten wie die aufblasbare Pirateninsel zum Planschen oder die Direktinformation auf Facebook, wenn die Öffnungszeiten dem Wetter angepasst werden, die sich letztendlich positiv auswirken. „Viele Kinder und Jugendliche haben bis in den Nachmittag Schule. Früher gab es Tage, an denen wir nachmittags für ein paar Leute aufgemacht haben“, erzählt er.

Darüber hinaus gab es in 2015 auch wieder verschiedene Highlights, die die Besucher ins Bad strömen, oder wenigstens fließen ließen. Hunderte Gäste einschließlich Oberbürgermeister Reinhard Paß kamen zum aufwändigen Nachtschwimmen, bei dem Ingenieur Martin Lenze rund einen Kilometer Kabel verlegte, das Bad mit über 40 Strahlern und Lampen und einem befreundeten DJ, der ruhige Musik auflegte, in etwas ganz anderes verwandelte. Außerdem veranstaltete das Jugendamt zum zweiten Mal am Scheppmannskamp vor den Sommerferien die „Schools out Party“ mit knapp 900 Gästen, Live-Musik und Zeltstadt.

Doch die Saison ist noch nicht vorüber, eine Premiere gilt es zum Abschluss am 13. September noch zu feiern. Dann wird Sven Prochnow nach dem Abschiedsfrühstück mit den Stammgästen ab 10 Uhr das erste Hundeschwimmen in Essen veranstalten. 500 Anfragen sind bereits eingegangen. 2015 ist Hesse auf den Hund gekommen – das ist aber nach dem guten Jahr wirklich nur wörtlich zu verstehen.