Essen-Borbeck. Notschlafstelle für Jugendliche in der Innenstadt und Ronald Mc Donald-Haus erhalten Zuwendungen von Abiturienten der Gesamtschule Borbeck.
Der vergangene Abiturjahrgang der Gesamtschule Borbeck spendet 1200 Euro an gemeinnützige Organisationen. Das Geld blieb noch nach der Abiturfeier übrig. Ronja Göhausen (19) organisierte die Spendenaktion: „Es war uns sehr wichtig, dass der Überschuss an Kinder und Jugendliche in Essen geht.“ Jeweils 600 Euro werden daher an „Raum 58“, eine Notschlafstelle für Jugendliche, und an das Ronald McDonald Haus im Grugapark gespendet. Die Ehemaligen entschieden sich, mit dem Geld nicht noch eine Feier auszurichten, sondern zu helfen.
Lehrerin Vera Servaty versichert, dass alles ein Projekt der Schüler ist: „Schon davor ist die Stufe in der Schule durch soziales Engagement aufgefallen: Zur Weihnachtszeit haben sie etwa die jüngeren Jahrgänge mit Geschenken überrascht.“ Auch die Mottowoche verlief laut Servaty reibungslos: „Wir konnten uns immer zu 100 Prozent auf sie verlassen.“
Das Engagement der Abiturienten kommt nun „Raum 58“ zugute. Trotz potenter Geldgeber wie der Sparkasse Essen, muss die nächtliche Notunterkunft zum Großteil über zusätzliche Spenden finanziert werden. Den obdachlosen Jugendlichen wird hier nicht nur ein Dach überm Kopf geboten. Die zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen unterstützen sie auch beim Behördengang und der Wohnungssuche. Die Borbecker sind nicht die ersten Abiturienten, die spenden, aber „die Summe ist enorm“, ist Mitarbeiterin Rebecca Weber überwältigt.
Glück mit anderen Jugendlichen teilen
In der zweiten begünstigten Einrichtung, dem Ronald McDonald Haus, können Eltern, deren Kinder im Uniklinikum behandelt werden, umsonst leben. Leiterin Sabine Holtkamp ist ebenso angetan von der Spende der Abiturienten: „Es ist selten, dass Schüler von sich aus spenden, daher ist die Aktion umso schöner.“ Auch für das Hundertwasserhaus geht es nicht nur um finanzielle Mittel, „auch Verbrauchsmaterial wie Klopapier können wir immer gebrauchen“, bittet Holtkamp um weitere Hilfe.
Die Schüler haben nicht nur für den Abiball gesammelt, auch für Motto-Shirts, das Abibuch und DVDs musste Geld her. Vor allem durch Essensverkäufe in den Pausen und während Schulveranstaltungen finanzierten die Abiturienten ihre Projekte. Auch Sponsoren, die Anzeigen im Abibuch schalteten, halfen mit. Der ganze Einsatz wurde laut Ronja Göhausen belohnt: „Wir konnten durch die Einnahmen einen wunderschönen Abiball feiern. Dieses Glück wollen wir mit anderen Jugendlichen teilen.“