Essen-Heisingen.. Die Arbeiten am Heisinger Ufer des Baldeneysees gehen weiter, doch bei Franz-Josef Ewers, Chef der Flotte, macht sich eine gewisse Resignation breit.
Der neue Pavillon der Weißen Flotte am Heisinger Ufer des Baldeneysees steht offensichtlich unter keinem guten Stern: Die kleine Wohlfühloase am Anlieger ist noch nicht einmal fertig, da wurde sie zum zweiten Mal binnen drei Wochen Opfer von Vandalismus.
Geschichte wiederholt sich – im Positiven wie im Negativen. Franz-Josef Ewers, Chef der Weißen Flotte, hatte jedenfalls ein Déjà-vu der eher unschönen Art, als er erfuhr, dass bislang unbekannte Täter die sechs Sitzbänke vor Ort erneut großflächig mit Filzschreibern malträtiert hatten. „Aha, wir haben neue Bildchen“, stellte Ewers lakonisch fest. „Das muss von Samstag auf Sonntag passiert sein, denn wir hatten die Bänke gerade erst aufwendig säubern lassen.“ Aufwendig deshalb, weil das Holz mühselig abgeschliffen werden musste, um die Kritzeleien zu entfernen.
Auf Nachfrage zeigte sich Ewers nach dem jüngsten „Coup“ sichtlich angefressen, auch deshalb, weil er den Schmiereien ohnmächtig gegenübersteht: „Das kann im Grunde genommen jeder gewesen sein. Das sind ja nur blöde Sprüche, die wenig Rückschlüsse auf die Verursacher zulassen. Leider.“
Warum die Schmierfinken ausgerechnet am Heisinger Ufer schon das zweite Mal in so kurzer Zeit aktiv wurden, kann sich Ewers nicht so recht erklären: „Ich kenne derzeit keine andere Stelle am See, wo dies so schlimm wäre.“
Der neue Seepavillon, umgeben von gepflegtem Grün inklusive Obstbäumen und eben jenen Holzbänken, sorgt also wieder für Gesprächsstoff, nachdem er in Heisingen schon seit Wochen in aller Munde war. Eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, hat sich mit etlichen Nachbarn unterhalten: „20.000 Euro für den Pavillon. Das Geld hätte man lieber für Metallbänke aus Gitterblech investieren sollen. Die wären leichter zu reinigen gewesen, und auch das Regenwasser könnte vernünftig ablaufen.“
Eine Kritik, die Franz-Josef Ewers nicht auf sich sitzen lassen möchte, zumal der Reinigungsaufwand bei Metallbänken ähnlich hoch sei. „Damit hätten wir also nichts gewonnen“, sagt Ewers. Zudem gehe es ja nicht nur um den Pavillon. „Das ist nur ein ein Teil unseres Gesamtprojektes.“ Man dürfe nicht vergessen, dass das gesamte Umfeld gereinigt wurde, das nun einen parkähnlichen Charakter besitzt. „Das Ergebnis ist unserer Meinung nach attraktiv und besitzt daher eine hohe Strahlkraft.“
Schon deshalb will sich Ewers nicht entmutigen lassen und das Projekt wie geplant vollenden. Auch wenn der Zeitplan etwas durcheinander geraten ist. „Es geht weiter. Die Bänke für den Pavillon sind bereits bestellt“, sagt Ewers. In den nächsten Tagen und Wochen wird der Grund um den Pavillon modelliert und auch ein Windschutz angebracht. Dann wird auch die Absperrung um den schneeweißen Unterstand verschwinden. In zwei Monaten soll das Areal komplett fertig sein.
Ob und wann die Weiße Flotte die Holzbänke wieder aufarbeiten wird, steht in den Sternen: „Gegen Vandalismus hast du kaum eine Chance. Manches muss eben so bleiben, wie es ist“, erklärt Ewers.