Essen. Die Polizei hat in Essen-Altendorf aufgebrachte Angehörige gewaltsam zurückgedrängt, damit ein schwer verletztes Kind behandelt werden konnte.
In Essen-Altendorf ist es am Donnerstag nach einem Unfall, bei dem ein Kind (10) schwer verletzt wurde, zu tumultartigen Szenen gekommen. Eine aufgebrachte Menschenmenge, offenbar Angehörige, hat zunächst verhindert, dass Rettungssanitäter und Notarzt zu dem Zehnjährigen gelangen konnten. Erst nachdem die Polizei Verstärkung gerufen und die Menge gewaltsam zurückgedrängt hatte, konnte das Kind behandelt und ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Polizei wurde um 15.20 Uhr zu dem Unfall mit einem schwer verletzten Kind an die Oberdorfstraße 53 gerufen. Eine Autofahrerin (56) hatte einen Zehnjährigen angefahren. Der Junge war mit einem weiteren Kind zwischen geparkten Autos auf die Straße gerannt. Die 56-Jährige, deren Sicht durch einen geparkten weißen Transporter eingeschränkt war, hatte laut Polizei keine Chance zu reagieren.
Menschenmenge bildete eine Traube um das Kind
Als die Polizei eintraf, standen Notarzt und Rettungssanitäter mit ihren Fahrzeugen bereits an der Unfallstelle, konnten den auf der Straße liegenden Jungen jedoch kaum medizinisch versorgen. Eine Menschenmenge, offenbar die Familie des Jungen, bildete eine Traube um den Verletzten. Die Polizei wurde wie auch die Unfallfahrerin teilweise in arabischer Sprache beleidigt, bedroht und angepöbelt.
Erst nachdem zusätzlich etliche Streifenwagen in Altendorf eintrafen und die Polizei die Menschenmenge mit Gewalt zurückgedrängte, konnten die Helfer das Kind versorgen. Der Junge wird in einem Klinikum auf der Intensivstation behandelt.