Die FDP dringt nach dem Abspringen von Sternekoch Nelson Müller auf eine Ausschreibung für die Gastronomie im Wallberg und übt Kritik an der Verwaltung. „Wir warten weiterhin auf die nach Aussage der Verwaltung verpflichtende zweite Ausschreibung“, sagte FDP-Fraktionschef Hans-Peter Schöneweiß. Die zuständige Beigeordnete Simone Raskob habe dies nach dem Ausscheiden von Müller bereits für Juni 2015 in Aussicht gestellt.

Für die Ausschreibung fordert die FDP zudem eine Überarbeitung der Pachtverträge. Nach ihrer Auffassung müssen künftig umsatzbezogene Mieten mit deutlich kürzeren Laufzeiten vereinbart werden. Schon der Vorgänger von Müller, die Wolff-Gruppe, hatte bemängelt, dass die Fixpacht auf eine umsatzbezogene Pacht geändert werden müsse. Aus ihrer Sicht gibt es noch ein zweites Problem, warum der Gastrobetrieb in der Philharmonie kaum rentabel zu führen ist: Der Veranstaltungsort werde von der Stadt zu hochpreisig angeboten, um Konferenzen anzulocken. Aus Sicht der FDP besteht hier Handlungsdruck: „Wir haben hohe Beträge in die Modernisierung der gastronomischen Betriebe im Folkwang-Museum, im Grillo-Theater und der Philharmonie investiert, ohne dass diese guten Voraussetzungen zum Erfolg führten“, so Schöneweiß.

Die FDP reagierte mit Unverständnis auf die neuen Enthüllungen zum „Wallberg“. Wie die WAZ berichtet hatte, könnten nach dem geplatzten Pachtvertrag mit Müller auf die Stadt Schadenszahlungen in sechsstelliger Höhe zukommen, weil es eine entsprechende Nebenabrede mit dem Sternekoch gab. „Uns stellt sich erneut die Frage nach den Verantwortlichkeiten in den Aufsichtsgremien“, so die FDP.