Essen. . 10 000 Gäste am Baldeneysee feierten elektronischie Musik. Ernsthafte Vorfälle wegen der Hitze gab es keine, doch die Getränke wurden schnell knapp
Die zehnte Ausgabe des Smag Sundance Festivals hat ihren Namen wirklich verdient: Bei 37 Grad Hitze und einer erbarmungslos knallenden Sonne zappeln zehntausend Sonnentänzer zu den fordernden Rhythmen, die die DJs ihren Plattentellern bei der großen Open-Air-Disco am Seaside Beach abverlangen. Abkühlung ist dabei stets willkommen – ob aus Schläuchen, Wasserkränen oder Flaschen. Doch je später der Abend, desto schneller ist der Vorrat an den Getränkeständen geschrumpft: Schon gegen 19 Uhr herrscht an vielen Getränkeständen Ebbe.
Knappe Kleidung, Strohhüte, Badelatschen und Sonnenbrille: Die Kleiderordnung an diesem Tag ist ganz klar auf Strand eingestellt. Etwas anderes ist auch nicht ratsam bei der sengenden Hitze, die jedoch die Laune der Gäste beim erstmals ausverkauften Smag Sundance Festival nicht vermiest.
Im Gegenteil: „Die Stimmung ist gut“, findet auch Johanniter-Sprecher Dennis Bohnen. „Trotz der Hitze heben wir nicht mehr zu tun als in den Jahren zuvor.“ Ein paar Gäste, denen der Kreislauf angesichts des Wetters dann doch Probleme bereitet, werden von den Sanitätern mit Wasser versorgt – dann darf bald weiter gefeiert werden. „Dabei haben wir unser Personal vor Ort aufgestockt, als klar wurde, dass es so heiß werden würde.“ Insgesamt seien 40 Helfer im Einsatz. Aber: „Die Gäste zeigen sich gut vorbereitet, es gibt kaum Probleme.“
Der Ausmaß der Hitze wird vor allem an den Getränkeständen deutlich: Bereits am späten Nachmittag scheinen viele Kühlschränke leergeräumt. „Es kann doch nicht sein, dass es am frühen Abend schon kein Bier mehr gibt“, ärgert sich Martin, nachdem seine Getränkenachfrage von der jungen Frau an dem Getränkestand mit einem Schulterzucken beantwortet worden ist. Wasser und Sprite sei das einzige, was er an diesem Stand noch bekommen kann.„Die Musik ist super, aber die Orga ist mal wieder mäßig – die wissen doch, viel voll und heiß es wird, darauf kann man sich doch einstellen“, sagt der 34-Jährige und tänzelt davon, um an einem anderen Stand sein Glück zu versuchen.
Nun denn, zumindest außerhalb der Getränkestände gibt es aber genügend Gelegenheit zur Abkühlung. Die Frischwasserstation zum Beispiel erfreut sich größter Beliebtheit: Viele Feiernde füllen hier ihre Plastikflaschen auf. Und wer die volle Wasserdröhnung will, lässt sich auch mal von dem Wasserschlauch abspritzen, den die Veranstalter immer wieder mal zu diesem Zwecke anwerfen. So ist manchmal nicht zu erkennen, was die Ursache für die vielen nassen Gesichter ist: Ist es Schweiß vom Sonnentanz oder die Abkühlung aus dem Schlauch?
Enttäuschte Gesichter gibt es dagegen an den Essensständen. Dem Burger-Truck etwa werden schon Wartemarken verteilt, so lange dauert es hier. Über eine halbe Stunde musste ich anstehen“, ärgert sich etwa Julia, „viel zu lang!“ – dafür schmeckt der Wrap wenigstens. Mit Freundin Janine besucht sie zum ersten Mal das Festival „Wir sind hauptsächlich wegen Robin Schulz hier.“
Dieser kommt mit Verspätung gegen 19.45 Uhr auf die Bühne: Dafür geht der Top-Act dann aber auch nach seiner eher zurückhaltenden Performance am Plattenteller früher. Gerade mal 30 Minuten dauert sein heiß erwarteter Auftritt. „Na, da hätte er auch zu Haus bleiben kommen, lästert Nadine. „Aber egal: Plastik Funk werden da schon wieder ausbügeln“, ist die 24-Jährige Wittenerin überzeugt.
Und so soll es sein: Das Duo legt gleich los und bringt die Menge noch mal richtig zum Kochen. „Bester Auftritt heute“, ist Nadine überzeugt!“. „Na ja, Disco Boys waren aber auch Hammer - und Max Manie sowieso!“