Essen. . Bei Bussen im Schienen-Ersatzverkehr in Essen kapitulieren die Klimaanlagen vor der extremen Hitze. Passagiere erlebten das auf der Linie 107.

Unter der extremen Hitze leiden in diesen Tagen nicht nur Autofahrer, die wegen der Sperrung der A 40 im Stau stehen. Heiß her geht es auch im Öffentlichen Personen-Nahverkehr. Das gilt offenbar besonders für den so genannten Schienen-Ersatzverkehr auf der Straßenbahnlinie 107. Weil die Evag auf der Essener Straße ein 400 Meter langes Gleisstück erneuert, können Straßenbahnen nicht fahren. Fahrgäste müssen mit Bussen Vorlieb nehmen.

WAZ-Leserin Lenina Ditthardt berichtet von schweißtreibenden Szenen: Noch am Mittwochabend herrschten im Bus demnach gefühlte 45 Grad. Fenster ließen sich nicht öffnen, eine Klimaanlage sei gar nicht vorhanden gewesen, so Lenina Ditthardt. Einige Fahrgäste seien so verzweifelt gewesen, dass sie den Fahrer angeschrien hätten. „Der Mann saß ja selbst schon seit Stunden hinterm Steuer.“

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Die Evag hat das private Busunternehmen Mesenhohl mit dem Schienen-Ersatzverkehr beauftragt. Dessen Fahrzeugflotte zähle 21 Busse, drei davon seien nicht mit einer Klimaanlage ausgerüstet. Ob diese Fahrzeug auf der Linie 107 im Einsatz sind, vermag Evag-Sprecher Olaf Frei nicht zu sagen. Ausgeschlossen sei das nicht. Bei Temperaturen jenseits von 32 oder 33 Grad spiele das kein Rolle mehr, heißt es auf Anfrage bei der Firma Mesenhohl. Seien diese Temperaturen erst einmal erreicht, schalte die Anlage um auf Notbetrieb, um zu verhindern, dass die Batterien des Fahrzeugs schlapp machen und der Bus liegen bleibt. Das sind schlechte Nachrichten auch für Fahrgäste, die den Schienenersatzverkehr zwischen Steele-Ost und Bochum-Ehrenfeld nutzen. Auch dort fährt Mesenhohl, denn die Deutsche Bahn erneuert auf der Linie S 1 ebenfalls die Gleise.

Weiche legte Bahnen lahm

Die Klimaanlagen in den Bussen der Evag sind offenbar leistungsfähiger als die des privaten Busunternehmers. Sämtliche 189 Evag-Busse seien voll klimatisiert. Dass sich die Anlagen abschalten, sei ausgeschlossen, sagt Evag-Sprecher Olaf Frei und fügt nicht ganz ernst gemeint hinzu: „Unsere Busse könnten auch in der Sahara fahren.“

Ganz ohne Probleme fuhr auch die Evag am Donnerstag nicht. Eine defekte Oberleitung in Höhe des Aalto Theaters bremste die Straßenbahnen der Linien 101 und 106 aus. An der Katzenbruchstraße legte eine defekte Weiche die Bahnen der Linie 108 lahm. Ob es an der Hitze lag, blieb offen.