Auf ein klares Signal in Sachen Grugabad und Denkmalschutz konnten sich die Mitglieder im Planungsausschuss gestern nicht verständigen. Und so bringen die Grünen nun schon nun schon ein mögliches Bürgerbegehren ins Spiel.

Wie berichtet, will das Rheinische Amt für Denkmalpflege Essens größtes Freibad unter Denkmalschutz stellen. Dem Vorhaben sollte der Ausschuss an diesem Donnerstag seinen Segen erteilen, doch CDU und SPD stimmten mit ihrer Mehrheit für eine Verschiebung des Antrags. Schon im Vorfeld hatte der Ausschussvorsitzende Thomas Rotter (SPD) zu Protokoll gegeben, er wolle keinen „Denkmalschutz um jeden Preis“. Und CDU-Ratsherr Uwe Kutzner schwante angesichts des millionenschweren Sanierungsstaus: „Am Ende kostet das die Stadt nur mehr Geld.“

Einwände, die Wolfgang Freye (Linke) nicht gelten ließ: Denkmalschutz bedeute keineswegs, dass eine kostengünstigere Umgestaltung des Bades ausgeschlossen wäre. „Nach unseren Informationen sind nur drei Elemente tabu: Rutsche, Tribüne und Sprungturm.“

Linke wie Grüne wiesen darauf hin, dass die Frage am Ende ohnehin vom Rheinischen Denkmalamt entschieden werde. Die Stadt könne dagegen lediglich Einspruch einlegen, wenn sie „fachliche Gründe hat, die gegen eine Unterschutzstellung sprechen“, so die Grüne-Fraktionschefin Hiltrud Schmutzler-Jäger. Solche Gründe könne sie nicht erkennen, vielmehr gehe es CDU und SPD offenbar darum, das „hochemotionale Thema“ bis nach der Oberbürgermeisterwahl im September zu vertagen – und sich so um ein klares Bekenntnis zu Bad und Denkmalschutz zu mogeln.

An die Adresse von CDU und SPD droht Hiltrud Schmutzler-Jäger nun mit einem Bürgerbegehren: „Wir sehen auch andere Möglichkeiten, das herbeizuführen – siehe Messe.“