Essen. Rund 130 junge Stimmen singen im Steeler Kinderchor, der vor 67 Jahren gegründet wurde. Nachwuchs wird immer gesucht.
Er gehört zu den größten Gesangsgemeinschaften Deutschlands – 130 junge Stimmen singen im Steeler Kinderchor, der sich seinen überregional guten Ruf über viele Jahre ersungen hat. Das verdankt er nicht nur der kontinuierlich guten Arbeit der gut ausgebildeten Chorleiter, die in den letzten sechs Jahrzehnten für die musikalische Erziehung zuständig waren. Auch die Planer hinter dem Chor sind unermüdlich dabei. Die meisten von ihnen haben selbst mal im Chor gesungen oder haben Kinder, die Mitglieder sind. So wie Michael Cremer, der im Verein für die Pressearbeit zuständig ist. „Ich bin durch meine Kinder da reingerutscht“, sagt er. Alle drei singen im Chor.
Der hat nicht nur eine lange Geschichte, sondern seit diesem Januar auch eine neue Leitung für den A-Chor und den Jugendchor. Ines Niehaus bringt frischen Wind in die Stimmen. Die junge Frau, Baujahr 1988, studierte Schulmusik, Erziehungswissenschaften und Chorleitung in Münster und Essen (Folkwang Universität der Künste) und ließ sich noch zusätzlich in Gesang und Stimmbildung ausbilden. Ihr Anliegen ist es, junge Menschen mit Verantwortungsbewusstsein und Feingefühl an ihre Stimme als persönliches Ausdrucksmittel in der Gemeinschaft heranzuführen. Dabei wird sie von ihrer eigenen Begeisterung und natürlichen Freude an der Musik und ihrer Vermittlung geleitet.
Stimmliche Wettbewerbe gehören zum Chorleben
Ihr zur Seite steht Birgit Stecker-Dick, die den Vorchor und den B-Chor leitet. Stecker-Dick ist ein Eigengewächs: 1971 wurde sie Mitglied des Steeler Kinderchores. Dort wurde ihre Begeisterung für Musik geweckt, es folgte eine Ausbildung als Kirchenmusikerin.
Was den mehrfach preisgekrönten Chor auszeichnet, ist nicht nur sein durchgehend hohes Niveau. „Wir sind einfach eine tolle Gemeinschaft“, sagt Cremer. Denn für die Mitglieder der Gemeinschaft sind die wöchentlichen Chorproben auch ein Treffen mit Freunden, die das gleiche Hobby haben. Freizeiten und Reisen bis nach Japan aber auch stimmliche Wettbewerbe gehören zum Chorleben.
„Es ist schön zu sehen, wie Kinder groß werden, wie manchmal sogar Ehen entstehen und daraus wieder Kinder, die zu uns kommen“, sagt Wolfgang Gröser, 2. Vorsitzender des Chores. Er muss es wissen: Seit 1958 begleitet er den Steeler Kinderchor. Erst als Sänger, später als Vorstand hat er noch den ersten Leiter des Ensembles miterlebt: den Musiker und Komponisten Erhard Raubuch, Kantor der Steeler Pfarrgemeinde St. Laurentius, der die Jugendsingschule gründete.
Trotz seines Renommees muss auch der Steeler Kinderchor inzwischen um Nachwuchs kämpfen. „Die offene Ganztagsschule ist für alle Vereine und somit auch für uns ein Problem“, sagt Cremer. Den Kindern fehle einfach die Zeit zum Proben. Die finden wöchentlich in den Räumen an der Immelmannstraße in Schonnebeck statt. „Wir sind schon lange auf der Suche nach geeigneten Räumen in Steele, aber bislang nicht fündig geworden“, so Cremer.
Vorsingen und Proben
Das nächste offene Vorsingen für junge Sängerinnen und Sänger ab sechs Jahren findet am 26. August, 16 bis 18 Uhr, in der Bonifacius-Grundschule, Ecke Bonifaciusstr./ Kellinghausstr. statt (der Eingang zum Chor befindet sich auf der hinteren Kopfseite des Schulgebäudes). Mehr Infos unter www.essen-steeler-kinderchor.de
Sämtliche Chorgruppen des Steeler Kinderchors proben in der Regel einmal wöchentlich - eventuell sind vor den Hauptkonzerten oder besonderen Auftritten auch einzelne Zusatzproben erforderlich. Vorchor (mittwochs 15.45 bis 16.45 Uhr) und B-Chor (mittwochs 17 bis 18.15 Uhr) proben in der Bonifaciusschule, Essen-Kray, Kellinghausstr. 2. Der A-Chor (mittwochs 17.30 bis 19 Uhr) probt im Gemeindehaus der evang. Kirche in Essen-Schonnebeck, Immelmannstr. 12.