Essen. Auf einer Infoveranstaltung der Kreishandwerkerschaft am Freitag können sich Jugendliche über Jobs im Handwerk informieren.

Biete Ausbildung, suche jungen, motivierten Menschen: So ähnlich wird es auf der 37. Lehrstellenbörse am Freitag zugehen. Dort werden Ausbildungsbetriebe und Schüler zusammengebracht. Jugendliche, die noch keine Lehrstelle haben, können sich über verschiedene Berufsbilder informieren und nach der passenden Stelle suchen. Einfach und Ungezwungen. „Wir möchten die Hemmschwelle gering halten, so machen wir es den Interessenten leichter“, erklärt Martin Van Beek, stellvertretender Kreishandwerksmeister. Junge Menschen, die mit der richtigen Qualifizierung zur Börse kämen , hätten große Chancen, einen Ausbildungsvertrag zu unterschreiben.

122 freie Lehrstellen warten zur Zeit darauf, besetzt zu werden. Die meisten Stellen, 37, sind im Bereich Maler- und Lackierer frei. Es folgen die Berufe Friseur (13 freie Stellen) und Elektroniker (12 freie Stellen). Ausbildungen in der Nahrungsmittelindustrie – Fleischer, Konditor, Bäcker – scheinen bei den Jugendlichen eher unten auf der Agenda zu stehen. Insgesamt gibt es dort 15 freie Lehrstellen. „Das liegt an den Arbeitszeiten, die nicht sehr beliebt sind“, erklärt Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ulrich Meier.

Gute Auszubildende werden gerne übernommen

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der freien Ausbildungsplätze etwas niedriger. „Ein Großteil der Jugendlichen weiß schon genau, welchen Beruf sie erlernen wollen“, sagt Klaus Peters, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit. Trotzdem zeige sich deutlich, dass Jugendliche unentschlossener sind, wenn es darum geht, eine Ausbildung zu machen. „Das merken wir bei Beratungsgesprächen.“ Studienplätze scheinen attraktiver. Dabei reduziere eine Ausbildung die Gefahr, arbeitslos zu werden.

„Gute Auszubildende übernehmen wir natürlich gerne. Da bekommt jeder schnell einen Job“, sagt Ulrich Meier. Vor allem sei aber wichtig, dass die Ausbildung gut abgeschlossen wird. „Eine gute Ausbildung ist auf dem Arbeitsmarkt mehr wert als ein schlechtes Studium“, erklärt Klaus Peters.

Ein weiterer Vorteil für ehrgeizige Jugendliche: „Es fehlt der handwerkliche Nachwuchs, der Betriebe übernimmt und führt. Wenn jemand Interesse hat, eine Firma zu leiten, kann er die Meisterprüfung machen, damit darf er einen Betrieb führen“, sagt Martin Van Beek. Etwa 150 bis 200 Ausbildungsverträge wurden in diesem Jahr bis Ende April geschlossen. „Aber im Sommer kommt natürlich noch einmal eine Rutsche an Einstellungen. Die 731 neuen Verträge vom letzten Jahr werden wir auf jeden Fall knacken“, prognostiziert Ulrich Meier.