Der älteste Lions-Club der Stadt hat Geburtstag gefeiert: „Essen Assindia“ ist 60 Jahre alt geworden. Mit Freunden aus Lyon, Mailand und Erfurt wurde das Jubiläum begangen.
1955, die Narben des Zweiten Weltrkiegs waren noch nicht verheilt, übernahmen Lions-Freunde aus Lyon die Patenschaft für den ersten Lions Club in Essen. „Zu diesem Zeitpunkt trug dies zur Versöhnung bei“, sagte Patrik Peslier, der derzeitige Präsident des Clubs „Lyon Doyen“, in seiner Grußadresse bei der Geburtstagsfeier.
Der Präsident des Geburtstagskindes „Essen Assindia“, Hans Dietrich von Loeffelholz, dankte für die lange Zeit der Verbundenheit, weil so „dem Haus Europa, an dem stets mit Geduld und Zielstrebigkeit weiter gebaut werden muss“ ein weiterer Baustein hinzugefügt wurde.
Aus dem damaligen Patenkind ist inzwischen ein großer Club mit derzeit 52 Mitgliedern geworden, der seit seiner Gründung in mehr als 590 Aktivitäten mehr als eine Million Euro für Projekte zur Verfügung gestellt hat, die wohltätigen, mildtätigen und sozialen Zwecken dienten oder zur Linderung akuter Not eingesetzt wurden.
Beispiele: Der Club spendet etwa 80 Prozent seiner Einnahmen – etwa 20 000 Euro pro Jahr – an hilfsbedürftige Menschen in Essen. Zwischen 2005 und 2012 gingen rund 60 000 Euro an das Gesundheitspräventions-Programm „Klasse 2000“ an Schulen. Gemeinsam mit den Partnerclubs aus Lyon, Mailand und Erfurt sorgt „Essen-Assindia“ seit 2002 für den Bau von Brunnen in Mali zur Wasserversorgung der ländlichen Bevölkerung. Jedes Jahr errichten die vier Clubs in Zusammenarbeit mit den Damen des Lions Clubs Melina in Bamako einen weiteren Wasserbrunnen. Im April 2015 ist der dreizehnte Brunnen in Mail fertig geworden.
In Borbeck werden im laufenden Jahr der Kinderschutzbund mit dem neuen Standort für das „Spatzennest“ und das Boxprojekt im Don Bosco Club unterstützt. Und für die Opfer des Erdbebens in Nepal wurde eine Soforthilfe beschlossen.
Seinen Namenszusatz „Assindia“ erhielt der Club übrigens erst, als 1965 der zweite Lions-Club in Essen entstand – „Essen-Werethina“.