Essen. . Passanten in Freisenbruch hatten Schreie gehört - Experten gingen mit Spezialkamera zu Werke. Die aufwändige Bergung dauerte drei Stunden.

Passanten am Friedhof in Freisenbruch vernahmen am Freitagabend gegen 21.30 Uhr rätselhafte Schreie. Und setzten rasch diesen Notruf ab: „Hund steckt in der Kanalisation fest.“ Fachleute der Stadtwerke Essen, des Abflussdienstes Roel und des Tierrettungsvereins eilten herbei – und entdeckten in dem Abflussrohr in zwei Metern Tiefe tatsächlich einen Vierbeiner. Allerdings handelte es sich nicht um einen Hund, sondern um einen jungen Fuchs. Seine Retter tauften ihn auf den Namen „Johnboy“.

Es war gar nicht so einfach, den unternehmungslustigen Ausreißer zu finden. Bald zwei Stunden brauchten die Experten, um Jung-Reineke mittels einer Kamera mit Licht am Teleskoparm in dem Rohr aufzuspüren. Es hat lediglich einen Durchmesser von 30 Zentimetern. Ein Mitarbeiter der Stadtwerke musste in den Schacht klettern und die Kamera ins Rohr fahren. 35 Meter entfernt kauerte der Fuchswelpe im nassen Rohr.

Abgemagerter Fuchs wird in Auffangstation für Wildtiere aufgepäppelt

Gefunden bedeutet aber noch lange nicht geborgen. „Es dauerte eine weitere Stunde, um den Fuchs aus dem Kanalschacht zu bergen“, berichtet ein Helfer.

Der Kleine wurde sofort in die Essener Tierklinik gefahren und untersucht. Inzwischen befindet sich „Johnboy“ mit 13 anderen Fuchswelpen in einer Auffangstation für Wildtiere. Dort wird das abgemagerte Tier nun aufgepäppelt. Wahrscheinlich im Oktober wird er mit drei anderen Füchsen wieder ausgewildert.