Essen. . Grugabad und „Hesse“ sind eröffnet worden. Im Kettwiger Bad droht hingegen eine trübe Saison: Das defekte Sportbecken bleibt womöglich 2015 gesperrt.
„Du auch hier?“ - „Aber klar“. Familiär wie immer ging es gestern um 7 Uhr zu, als im Dellwiger Freibad „Hesse“ in aller Herrgottsfrühe die Saison eröffnet wurde. 15 Badegäste waren am Start, darunter eine Gruppe Jugendlicher, die direkt vom Tanz in den Mai – ohne Umweg übers Bett – zum Schwimmen kam. Kein übler Party-Abschluss. Kaffee und Kuchen vom Bademeister gab’s auch noch.
Eine Stunde später dann Anschwimmen im Grugabad. Hier standen 30 Unentwegte bereit, um das mit 24 Grad muckelig warme 50-Meter-Becken einzuweihen. „Vor einem Jahr hat es bei der Saisoneröffnung geregnet, insofern ist das ein idealer Start“, hieß es. Nur ein Badegast hatte sich verschätzt: Als er den Sprung vom Turm wagte, stellte er erst im Wasser fest, dass dieses unbeheizt war.
Hesse und Gruga bleiben bis Mitte Mai die einzigen geöffneten Essener Freibäder, im Freibad Kettwig droht wegen großer Reparaturarbeiten sogar eine ganze Saison ohne das zentrale Sportbecken. Bereits 2014 waren Schäden festgestellt worden. Dass man diese nicht schon damals beseitigte, um einen pünktlichen Saisonstart zu ermöglichen, sorgt für Unmut bei vielen Stammgästen. Sie sprechen von einem Schildbürgerstreich und werfen den Verantwortlichen vor, „gepennt“ zu haben.
Sommer im Grugabad Essen
Bei den Sport- und Bäderbetrieben heißt es, man habe das Leck in einer Abflussleitung nicht sofort orten können. Und erst bei der Vorbereitung auf die jetzige Saison habe sich gezeigt, dass man es mit einem viel größeren Schadensfall zu tun hat. „Das dort austretende Wasser hat das Sportbecken zum Teil unterspült“, sagt Stadtsprecherin Renate Kusch. Derzeit werde noch über Art und Umgang der Reparatur beraten, der Sportausschuss soll am 19. Mai entscheiden. Die Kosten seien „nicht unerheblich“.
Vorläufig wird das defekte Sportbecken eingezäunt: Wenn das Kombibad Kettwig am 15. Mai seinen Außenbereich öffnet, stehen den Besuchern also nur das 25 Meter lange Nichtschwimmerbecken und das Kinderbecken zur Verfügung.
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Das dürfte die Attraktivität des idyllisch gelegenen Bades, das Gäste aus ganz Essen anlockt, stark mindern. Und es ist eher unwahrscheinlich, dass das Sportbecken überhaupt noch während der Saison repariert wird: Baulärm, Dreck und der Einsatz von Großgerät würden den Badebetrieb wohl vollends lahm legen. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Sportbecken während der gesamten Saison geschlossen bleibt“, heißt es bei der Stadt.