Essen. . Gewerkschaft will auch Zeichen gegen den Aufmarsch Rechtsextremer in Essen setzen. Hauptredner bei DGB-Veranstaltung ist Verdi-Chef Frank Bsirske.

Etwa 2000 Teilnehmer erwartet der Deutsche Gewerkschaftsbund bei der Mai-Kundgebung in Essen, die am 1. Mai um 10 Uhr mit einer Demonstration ab Giradethaus beginnt und für die sich 40 unterschiedliche politische Gruppierungen, darunter viele gewerkschaftliche Jugendverbände, angemeldet haben.

Nicht dabei sein darf die linksextreme Splittergruppe MLPD, die sich bitter beschwert, dass sie keinen Infostand aufbauen darf. „Die Marxisten haben wir noch nie eingeladen, die sind einfach gekommen“, wiegelt Dieter Hillebrand, DGB-Stadtverbandsvorsitzender, allerdings ab.

Gewerkschaften demonstrieren seit 125 Jahren am 1. Mai

Hillebrand bewegen derweil ganz andere Dinge: „Wir sehen mit großer Besorgnis nach Steele, wo am 1. Mai eine rechte Gruppierung eine genehmigte Demo abhalten darf.“ Vehement plädiert er für ein Verbot dieser „gewaltbereiten Neonazis“. Und er hofft für die Mai-Kundgebung auf eine rege Beteiligung – als klares Signal gegen Rechts. „Wer nicht kommt, gibt den Rechten die Straße frei“, ergänzt Verdi-Geschäftsführer Lothar Grüll.

Die Mai-Kundgebungen haben eine lange Tradition: Seit 125 Jahren demonstrieren die Gewerkschaften am 1. Mai für die Rechte der arbeitenden Menschen - und haben trotz großer Erfolge noch viel vor: Mindestlohn, Arbeitsverdichtung, mehr soziale Gerechtigkeit, sichere Arbeitsplätze statt Minijobs, lauten nur ein paar Schlagworte. Zum Motto „Die Arbeit der Zukunft gestalten wir!“, wird Hauptredner Frank Bsirske sprechen. Der Verdi-Bundesvorsitzende wird auf dem Burgplatz in der Innenstadt erwartet, auf dem die Kundgebung dann gegen 11 Uhr startet. Wie immer gibt es auch ein buntes Familienprogramm, Live-Musik und ein Jugenddorf.