Essen. . Die dritthäufigste Todesursache ist Thema des WAZ-Medizinforums in Essen-Kupferdreh. Beim Freisenbrucher Patient Günter Glöde wurde richtig gehandelt.

Seit 48 Jahren sind die Freisenbrucher Gisela und Günter Glöde verheiratet. „Da sieht man nicht nur, da spürt man, wenn was nicht in Ordnung ist“, sagt Gisela Glöde. Mit dieser feinen Wahrnehmung hat sie ihrem Mann womöglich das Leben gerettet. Der 73-Jährige hatte vor drei Wochen einen Schlaganfall. Weil seine Frau die Zeichen erkannte und schnell richtig reagierte, konnte ihm geholfen werden.

Am Dienstag, 5. Mai, steht der Schlaganfall im Mittelpunkt des nächsten WAZ-Medizinforums im St. Josef-Krankenhaus in Essen-Kupferdreh (Anmeldung und weitere Informationen: siehe Infobox unten).

Die dritthäufigste Todesursache

Jedes Jahr erleiden mehr als 250.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Es ist inzwischen die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter. Die Behandlung von Schlaganfällen ist ein Spezialgebiet der Klinik für Neurologie im St. Josef-Krankenhaus. Deren Experten informieren im WAZ-Medizinforum über Warnzeichen und das richtige Handeln im Notfall.

So wie es beispielsweise bei dem Freisenbrucher Günter Glöde der Fall war. „Er kam abends zu mir, schaute mich mit seinen Augen an, wie er mich immer lieb anschaut. Nur sein Mund zeigte keine Regung. Mein erster Gedanke war gleich: ein Schlaganfall“, erinnert sich Gattin Gisela an den Moment, der sie alarmierte. „Ich wollte, ich konnte aber nichts sagen“, weiß Günter Glöde noch, der sich vorher „nur ein bisschen tapsig gefühlt hatte“. Gattin Gisela holte eine Ärztin aus der Nachbarschaft. Und rief den Notarztwagen aus dem St. Josef-Krankenhaus. Weniger als eine Stunde später liefen dort Untersuchungen und die Versorgung des Patienten auf Hochtouren. Nach zwei Infusionen kam bei Günter Glöde die Sprache zurück.


Warnzeichen nicht bagatellisieren

„Toll und genau richtig reagiert“, lobt Prof. Dirk Woitalla, Chefarzt der Klinik für Neurologie in Kupferdreh. „Warnzeichen, wie Sprachstörungen, Sehstörungen, oder regungslose Mundwinkel, dürfen nicht bagatellisiert werden. Schon beim Verdacht auf Schlaganfall kommt es darauf an, schnell zu reagieren. Wenn erst Stunden vergehen, drohen irreparable Gehirnschäden und große körperliche Einschränkungen, die das weitere Leben erheblich beeinträchtigen können“, warnt Prof. Woitalla. „Es war in diesem Fall auch wichtig, dass Frau Glöde mit in die Klinik gekommen ist. Angehörige können immer genau Auskunft über die Krankengeschichte des Patienten geben. Und zu Medikamenten, die er nimmt“, ergänzt Oberärztin Frauke Busch.

Günter Glöde fühlt sich nach Schlaganfall, Schock, Behandlung und erster Therapie wieder gut: „Ich wurde ja richtig durchgespült. Es ist besser als vorher. Nur wenn ich lange gelegen habe, muss ich mich manchmal etwas sammeln. Vielleicht schaue ich beim WAZ-Medizinforum am 5. Mai vorbei.“