Essen-Rüttenscheid/Frohnhausen. . Mit einem neuen Terminmanagement sollen lange Wartezeiten vermieden werden. Mit Inbetriebnahme im Juni sollen zwei weitere Bürgerämter fusionieren.

Mit einem neuen Terminmanagement sollen lange Wartezeiten in den Bürgerämtern sowie in der Zulassungsstelle in Steele und dem Ausländeramt voraussichtlich ab Juni vermieden werden.

Das sogenannte „Kiosksystem“ ist dabei an die Online-Reservierung gekoppelt. In Kooperation mit dem Essener Systemhaus laufen zurzeit letzte Feinabstimmungen, im Mai soll es eine interne Testphase geben. Mit Inbetriebnahme im Juni sollen dann auch die Bürgerämter in Rüttenscheid und Frohnhausen fusionieren.

Statt an fünf Tagen die Woche ist das Rüttenscheider Bürgeramt dann nur noch montags, mittwochs und freitags, das Büro in Frohnhausen nur noch dienstags und donnerstags zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Mit dem neuen Terminmanagement sollen nach Angaben von Uwe Siemon, Leiter der Bürgerämter, lange Wartezeiten verhindert werden. „Das neue System ist zentraler Bestandteil der Zusammenlegung. Wir schaffen die bisherigen Nummerndrucker ab. Stattdessen stellen wir Terminals auf, an denen sich jeder Kunde in den Bürgerämtern einen Termin geben lassen kann“, erklärt Siemon. Sei einem Kunden die Wartezeit bis zum nächsten freien Termin zu lang, könne er auf einen anderen Tag oder aber ein anderes Bürgeramt mit freien Kapazitäten ausweichen.

Fünf Stellen werden eingespart

Die „Tandem-Lösung“ sei aus Kostengründen notwendig geworden – schließlich war jeder Fachbereich der Stadt gefordert, seinen Beitrag zum Sparprogramm zu leisten. Fünf von rund 60 Stellen in allen Bürgerämtern sollen auf diesem Weg eingespart werden. An den anderen beiden Standorten sei die Zusammenlegung im vergangenen Jahr rein organisatorisch problemlos über die Bühne gegangen, sagt Siemon: „Die Bürger müssen sich allerdings noch daran gewöhnen – wir beobachten mitunter lange Wartezeiten. Das soll sich aber mit dem neuen Terminmanagement verbessern.“

Im Rüttenscheider Bürgeramt sind die Kunden von den Plänen wenig begeistert. „Bislang war die Wartezeit hier immer recht kurz. Man kommt meist nach zehn bis 15 Minuten an die Reihe, die Mitarbeiter sind freundlich. Diese Sparmaßnahme geht zu Lasten der Bürger“, sagt etwa Rolf Theis. Der 68-Jährige reist gerne und viel, war entsprechend oft wegen Pass-Angelegenheiten in dem Bürgerbüro an der Alfredstraße.

Auch ohne Reservierung schnell an der Reihe

Auch Dino Baltes (23) lobt die kurze Wartezeit: „Früher bin ich meist ins Gildehofcenter gegangen, wo die Wartezeiten deutlich länger sind. Hier ist man auch ohne vorherige Reservierung schnell an der Reihe. Das ist guter Service, an dem man nicht sparen sollte“, findet der 23-Jährige.

Von der Frequenz her sind die Bürgerämter in Frohnhausen und Rüttenscheid etwa gleich groß: 31 750 Bürger nahmen im vergangenen Jahr den Service an der Alfredstraße in Anspruch, rund 27 700 Besucher zählte das Bürgerbüro an der Freytagstraße. Ob ein neues Termin-System ausreicht, diese Kundenströme besser zu steuern, wird sich ab Juni zeigen.