Essen. . Die Essener Privatbrauerei Stauder wächst stärker als der deutsche Gesamtmarkt. Vor allem das Flaschen-Pils der Altenessener Firma ist gefragt.

Die Privatbrauerei Jacob Stauder ist im vergangenen Jahr deutlich stärker gewachsen als der gesamtdeutsche Biermarkt. Wie Geschäftsführer Axel Stauder bestätigte, nahm der Absatz der Altenessener Familien-Brauerei um fast drei Prozent zu. Zum Vergleich: Der gesamtdeutsche Markt hatte im vorigen Jahr erstmals seit 2006 wieder ein Absatzplus (0,4 Prozent) erreicht. Insgesamt liegt der Ausstoß der Stauder-Brauerei bei rund 200 000 Hektolitern im Jahr. Das Unternehmen beschäftigt 100 Mitarbeiter.

Chef Axel Stauder führt den Erfolg unter anderem darauf zurück, dass Stauder in jüngster Vergangenheit deutlich stärker in Werbung und Verkauf außerhalb Essens investiert hat. Geschäftsführer Axel Stauder: „Das zahlt sich langsam aus.“ Zudem entwickelte das Unternehmen neue Produkte. So kam im vergangenen Jahr unter anderem die Marke „Stauder Ruhrtyp Hell“ in den Handel, die sich deutlich besser verkaufe als das Vorgängerprodukt „Stauder Spezial“, heißt es.

Fassbier-Verkauf geht zurück

Während die Verkaufszahlen von Flaschenbieren und Fassbrause bei Stauder steigen, bleibt der Fassbierabsatz weiterhin eher das Sorgenkind der Familien-Brauerei. Er ging im vergangenen Jahr abermals leicht zurück. Grund sei die schwierige Situation im Gaststättengewerbe seit das Rauchverbot in NRW gilt, so Stauder. Vor allem die traditionelle Eckkneipe, in der man zur Zigarette am Tresen sein Pils trank, geriet durch das Rauchverbot unter Druck. Das spürt auch Stauder. „Diese Entwicklung wird anhalten“, glaubt Axel Stauder. Immerhin: Im Sommer vergangenen Jahres kurbelte die Fußball-WM den Bierabsatz in den Kneipen zumindest kurzzeitig an – auch zur Freude von Stauder.

Unterdessen stieg der Umsatz der Brauerei im vergangenen Jahr noch deutlicher als der Absatz. Wie Stauder mitteilte, wuchsen die Erlöse um über sieben Prozent auf fast 22 Millionen Euro. Grund für das kräftige Umsatzplus war vor allem die Preiserhöhung am Anfang des Jahres. Mitte Januar 2014 hatte das Unternehmen die Abgabe-Preise an Gastronomie und Handel um sechs Prozent erhöht.

Verhaltene Prognose

Zum Gewinn machte Stauder keine genauen Angaben. Axel Stauder sagte auf Nachfrage nur: Die Brauerei habe einen Jahresüberschuss erwirtschaftet, und auch operativ habe die Brauerei schwarze Zahlen geschrieben.

Die Geschäftsprognose der Brauerei für dieses Jahr fällt vorsichtiger aus. Der deutsche Gesamtmarkt werde sich eher rückläufig entwickeln, so die Erwartungen des Essener Unternehmens. „Wir hoffen dennoch, dass wir Umsatz und Absatz leicht steigern können“, meint Axel Stauder.