Essen.. In den ehemaligen Räumen des Disco Prisma in Essen-Borbeck wird nun auf 2500 Quadratmetern mit Licht, Schall und Rauch „Lasertag“ gespielt.
Die Scheinwerfer schleudern grell buntes Licht in den weiten Raum. Auch laute Musik mit mächtig hämmernden Bässen gibt es wieder. Hier, unter der Borbecker Einkaufstraße, residierte einst die Disco Prisma. Manche Gegebenheiten erinnern heute wieder an den legendären Tanzschuppen im Essener Norden. Nur getanzt wird unten im Keller-Saal nicht mehr. Stattdessen schleichen Menschen mit Leuchtwesten und Laserwaffen durch Licht, Schall und Rauch und schießen sich mit den roten Strahlen ab.
„Lasertag“, heißt das Spiel, das hier neuerdings gespielt wird. Steffen Appel, Patrick Wrobel und Bastian Meier, drei Männer im besten Alter, haben mitten in Borbeck die größte Anlage ihrer Art in Deutschland eingerichtet. Wo einst im Prisma getanzt wurde und anschließend im Fitnessstudios Gewichte gehoben wurden, sind die Laserfreunde eingezogen. Auf 2500 Quadratmetern haben sie zwei große Labyrinthe eingerichtet, in denen die Spieler täglich auf die Jagd gehen können. „Lasertag“ ist nicht unumstritten, da es Kritiker an Krieg, Kampf und Menschenjagd erinnert. „Ein deutsches Phänomen“, sagt Patrick Wrobel, der schon lange in der Branche tätig ist. „In unseren Nachbarländern oder in Skandinavien wird Lasertag als Spiel zur Unterhaltung genutzt. Eltern kommen mit ihren Kindern und haben Spaß“, erklärt Wrobel, der eine zweite Anlage in Frankfurt betreibt.
In Essen hat die Verwaltung eine Mindestalter von 12 Jahren für die Laserzone vorgegeben. Die Kunden sind aber in der Regel ein gutes Stück älter. Jugendliche, junge Erwachsene und ältere Erwachsene, die Spaß am Gaudi haben. Geburtstagsgruppen und Junggesellenabschiede findet man, Skinheads oder Wehrsportgruppen bevorzugen andere Orte in der freien Zeit. „Wir bieten, was jeder von früher kennt: Räuber und Gendarm, aber mit moderner Technik“, erklärt Geschäftsführer Bastian Meier. Wer sich in die Arena begibt, wird vorab mit einem Video geschult. Erst dann erhält er die farbig blinkende Umhängeweste mit Sensoren, nimmt die Pistolen-Attrappe in die Hand und ab geht es in einen der zwei Spielkeller.
Science-Fiction-Szenerie im Weltraum
Hier haben die Laserzone-Inhaber ganze Arbeit geleistet. Ein Kulissenbauer aus Köln, der sonst Filme ausstattet, hat in Saal 1 ein sperriges Bretterwand-Labyrinth aufgebaut. Saal 2 erinnert an eine Science-Fiction-Szenerie im Weltraum – mit viel Neonlicht und Leuchtfarben. 50 Spieler können gleichzeitig antreten. Neben dem Duell Mann gegen Mann kennt der Computer 47 weitere Spielformen.
Konkurrenz gibt es in Gelsenkirchen, Mülheim und Dortmund. Aber Steffen Appel, Patrick Wrobel und Bastian Meier glauben an ihren Standort in Borbeck. Deshalb haben sie eine sechsstellige Summe in die Räumlichkeiten investiert, zu denen neben den Laser-Räumen eine Eingangshalle mit Theke sowie Spiel-Automaten gehören. „In Essen war eine Lücke, deshalb sind wir gekommen. Das wird hier was“, ist Patrick Wrobel sicher.
Die Laserzone mitten in Borbeck an der Wüstenhöferstraße 234 ist täglich in der Regel von 10 bis 22 Uhr geöffnet, Freitag und Samstag bis 0 Uhr. Pro Stunde Laserspiel werden etwa 25 Euro fällig.Rückfragen und Vorbestellungen unter der Telefonnummer 0201-74757855.