Rüttenscheid. .
Das traditionsreiche Hotel Arosa – 1967 als größtes und modernstes Haus der Stadt eröffnet – steht vor umfangreichen Veränderungen. Das teilte die neue Eigentümerin, die Marx City Investor GmbH & Co. KG mit Sitz am Baldeneysee auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Demnach plane man zwar, das Mietverhältnis mit der jetzigen Hotel-Betreiberin, der Libertas GmbH, fortzusetzen. Allerdings habe man sich „extrem strecken müssen, um eine wirtschaftliche Basis zu finden“, heißt es in der Stellungnahme.
Eine langfristige Verlängerung des Pachtvertrages müsse demnach Investitionen in das Gebäude nach sich ziehen, zu denen noch keine Einzelheiten bekannt gegeben werden könnten. Unter anderem werde aber überprüft, das Untergeschoss zu einer Tiefgarage umzubauen. Aktuell finden sich dort noch Kegelbahnen, die seit 20 Jahren nicht genutzt werden. Die Umsetzung des Bauvorhabens hänge von der Anzahl der Stellplätze ab, die dort geschaffen werden können. Die Prüfung laufe derzeit, so Gunnar Marx, Geschäftsführer der gleichnamigen Immobiliengesellschaft.
Er bedauerte gleichzeitig den Wegzug der Thalia-Buchhandlung im Erdgeschoss Anfang des Jahres, die man noch mit allen Mitteln verhindern wollte. „Aber dieser Zug war leider abgefahren“, so Marx, der nun mit zahlreichen Interessenten spricht. Aufgrund der guten Lage an der Rüttenscheider Straße sei die Nachfrage sehr groß. „Wir sprechen mit unterschiedlichsten Branchen über die Neuvermietung des 650 Quadratmeter großen Ladenlokals: Textileinzelhandel, Lebensmittelfachgeschäft mit integrierter Gastronomiefläche, eine Bank sowie mehrere Systemgastronomien interessieren sich für die Fläche“, verrät Marx.
Zukunft des Arosa-Keller unklar
Den Zuschlag erhalte derjenige, der den Branchenmix am Standort am besten ergänze. Mit dem entsprechenden Wunschpartner seien die Gespräche bereits sehr weit fortgeschritten, so Marx, der den Kauf des Hotels vor allem mit der Lage begründet. „Die Rüttenscheider Straße ist die einzige Vorortlage im Ruhrgebiet, die einzelhandelsmäßig noch funktioniert und (...) sogar weiter an Attraktivität gewinnt“, so Marx.
Unklar sei allerdings noch, was mit den Räumen des mittlerweile geschlossenen Restaurants „Wafa Orient“, dem ehemaligen Arosa-Keller, passiere. Eine Neuvermietung sei nicht in Sicht. „Bei einem Restaurant im Keller ohne Tageslicht winken die meisten Interessenten immer ab – wir werden uns Gedanken um eine anderweitige Verwertung der Fläche machen müssen und haben auch schon Ideen dazu entwickelt“, so der Geschäftsführer. Darüber hinaus sollen die Fassaden im Erdgeschoss erneuert werden, um attraktive Einzelhandelsflächen zu schaffen.
Nicht gerüttelt werden soll an der auffällig bunten LED-Beleuchtung an der Fassade, da sie dem Gebäude ein Alleinstellungsmerkmal gebe „und es jeder Essener Bürger so kennt“, sagt Gunnar Marx.