Essen. . Detlef Schliffke ist Vorsitzender des Bundesverbands der Patientenfürsprecher, der sich in Berlin für Krankenhaus-Patienten einsetzt.

Es gibt Menschen, die gründen einen Verein. Es gibt Menschen, die gründen ein Unternehmen. Auch Detlef Schliffke ist unter die Gründer gegangen: Der Vogelheimer hat einen Bundesverband gründet. In dem sind 130 Patientenfürsprecher aus Krankenhäusern organisiert: „Wir wollen Patienten eine Stimme geben“, erklärt Detlef Schliffke. Der 48-Jährige pendelt in diesen Tagen zwischen Berlin und Essen. Der neue Verband hat seinen Sitz in Essen, aber sein Wirkungszentrum in ist der Hauptstadt. Nah am Gesundheitsministerium und den Lobbyisten. Detlef Schliffke ist nicht nur Gründer, sondern auch erster Vorsitzender des Bundesverbands der Patientenfürsprecher. Der hat Mitgliederpotenzial: „Es gibt 2000 Krankenhäuser in Deutschland. Ich führe jetzt Gespräche, baue Kontakte auf. Ein Netzwerk ist entscheidend, damit wir zum Wohle der Patienten Gehör finden.“ Erster Gesprächspartner von Schliffke war CDU-Politiker Karl-Josef Laumann, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium.

Was Detlef Schliffke im Großen in Berlin macht, hat er bereits vorher im überschaubaren Umfeld in Essen gemacht. Seit 2012 ist er Patientenfürsprecher im Philippusstift des Katholischen Klinikums in Borbeck. „Das war anfangs viel Neuland“, erinnert er sich. Sein Aufgabenfeld war und ist vielfältig: „Das fängt bei der Beschwerde des Patienten über den Nachtisch beim Mittagessen an und endet bei Angst vor einer falschen Behandlung.“ Ergo landet er mit seinen vermittelnden Anfragen bei Chefärzten, dem Pflegepersonal oder der Verwaltung. „Da spüre ich überall Hilfsbereitschaft. Die Krankenhäuser wollen, dass ihre Patienten zufrieden sind“, erklärt der Patientenversteher.

Vernetzung begann 2013

Als die Krankenhäuser 2013 verpflichtet wurden, unabhängige Beschwerdestellen zu etablieren und die Zahl der Patientenfürsprecher in der lebhaften Essener Krankenhaus-Landschaft zunahm, begann die intensivere Vernetzung. Und Detlef Schliffke wurde Sprecher der Essener Patienfürsprecher.

Das Ehrenamt hat es dem Vogelheimer angetan: Neben der Arbeit für Patienten engagiert er sich seit langen Jahren beim Vogelheimer SV und im Fußballkreis Nord/West und ist bei der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) aktiv. „Ich helfe halt gerne“, erklärt der ehemalige Bergmann. Beim neuen Bundesverband für Patientenfürsprecher erhält er dabei Unterstützung aus der Heimat: Birgit Hagen, Patientenfürsprecherin am Marienhospital des Katholischen Klinikums in Altenessen, ist Kassiererin des neuen Verbands.