Aus der WAZ vom 25. März 1983: .

Gegen Helmut V., den Leiter der städtischen Rathaus-Kantine, ermittelt die Staatsanwaltschaft. Er hat 140 000 DM an Einnahmen unterschlagen, weil er Spielschulden hat. Als die Sache auffliegt, entlässt die Stadtverwaltung den Schuldigen sofort; V. unterschreibt eine Abtrittserklärung, mit der er sich verpflichtet, den Schaden wieder zu begleichen.

Jeden Abend hatte V. die täglichen Einnahmen von etwa 2500 DM zur Bank gebracht. Plötzlich hörte er damit auf, hortete das Geld, führte darüber akkurat Buch. Der Leiter des städtischen Personalamts wird so zitiert: „Der Mann, der eine Vertrauensstellung innehatte, hat die unterschlagenen Summen sozusagen als Darlehen angesehen.“ In den Bilanzen war die Unterschlagung schnell aufgefallen. Die Kantinenverwaltung fordertete den Betriebschef auf, dazu Stellung zu nehmen. V. gab die Sache zu. Um seine Spielschulden zu begleichen, arbeitete er außerdem nebenbei noch als Kellner. Der gelernte Gastronom hatte viele Jahre in der Rathaus-Kantine gearbeitet. Heute wird die zentrale Kantine von der Stadttochter RGE bewirtschaftet.