Frohnausen. .
„Die Idee kam aus dem Mitarbeiterkreis“, erzählt Georg Hermann, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Essen-West und öffnet die Pforte. Zum zweiten Mal haben sie den Ostergarten angelegt – in der ImannuelKirche. An acht Stationen, die durch dunkle Vorhänge vom übrigen Kirchenraum getrennt sind, wird die Oster-Geschichte erzählt. „Die Besucher, Kinder wie Erwachsene, sollen sie mit allen Sinnen erleben – hören, sehen, schmecken“, sagt Georg Hermann leise. Heute sind die Besucher Kinder aus der Kita „Arche Noah“ in Überruhr. Sie folgen gemeinsam mit ihren Erzieherinnen dem Pastor in den ersten Raum. Es geht um Jesus’ Einzug in Jerusalem, woran nicht nur ein Pappmachee-Esel am Eingang verdeutlicht. Auf die rechte Wand ist die Klagemauer gemalt. „Das haben wir alles selbst gemacht – 50 Mitarbeiter haben geholfen“, sagt der Pastor. Die Kinder sehen und staunen. Mit einem Knopfdruck sorgt Georg Hermann dafür, dass auch etwas gehört werden kann. Vom Band kommt ein Stimmengewirr und dann jubeln die Menschen Jesus zu. Gleich im zweiten Raum geht es um das Schmecken, beim letzten Abendmahl. Kilian, Lisann, Paul, Lara und die anderen hocken sich auf den Boden an den Tisch, auf dem Namensschilder der zwölf Jünger stehen. Es gibt Brot und ein Mus aus Äpfeln und Nüssen. Nicht nach jedem Kindergeschmack wie auch das etwas bittere grüne Zeug, das sich als Petersilie herausstellt.
Es folgen die Stationen Garten Gethsemane, das Verhör bei Haifas, die Verurteilung durch Pontius Pilatus, die Kreuzigung, das Grab und die Auferstehung. Hier und da ist den Kindern schon mal etwas mulmig in den schummrigen Räumen zu Mute, so bei Blitz und Donner am Berg Golgata. Oder als der (ausgestopfte) Hahn dreimal schrill kräht. Hier und da gibt es Anerkennung für die Requisiten („Das sieht ja cool aus“). Und auch mal echte Verwunderung – „Wo ist Jesus?“ beim Anblick des leeren Grabes. Der Gang durch den Ostergarten endet nach einer guten halben Stunde in einem lichtdurchfluteten Raum, mit vielen grünen Pflanzen, einem Springbrunnen und einem aufgemalten, plätzschernden Bach, neben dem ein Schaf und ein Wolf friedlich nebeneinander liegen.
Die Kinder sind beeindruckt. Die Erzieherinnen auch. „Der Besuch des Ostergartens hat sich wirklich gelohnt. Die Kinder wurden zu einem Teil der Geschichte, sie haben sie miterlebt. Wir haben uns auf den Besuch vorbereitet, aber das ist schon etwas Anderes, als davon vorzulesen“, sagt Kita-Leiterin Nicole Weber.