Bekannt ist das Theater Freudenhaus seit fast zwei Jahrzehnten durch seine Ruhrgebietskomödien, allen voran „Die Freunde der italienischen Oper“. Jetzt sollen wieder verstärkt kleine Zuschauer angesprochen werden. Kein Wunder, denn der neue künstlerische Leiter der Steeler Bühne, Rainer Besel, kommt vom Kindertheater. Seit rund 30 Jahren ist er als Autor und Schauspieler mit dem Theater Kreuz & Quer unterwegs und bringt dementsprechend Erfahrung mit.
Kindertheater gab es bereits im Theater Freudenhaus. Von 2007 bis 2012 deckte das Essener Theater Petersilie diesen Bereich ab, konnte ihn aber auf Dauer nicht allein bedienen. „Wir wollen die Zusammenarbeit neu beleben“, sagt Rainer Besel und startet am kommenden Sonntag mit der Petersilie-Produktion „Suche Freund“ (ab drei Jahren) einen von zwei Versuchsballons. „Wir wollen sehen, ob es genügend Nachfrage gibt“, so Besel. Nach der Geschichte über den Bär, dessen Freund weggezogen ist und der dringend einen neuen braucht, steuert er den „Froschkönig“ (ab vier Jahren) in einer neuen Version bei. Als Teil des Clownsduos „Gebrr und Grimm“ steht er neben seiner Partnerin Esther Krause-Paulus selbst auf der Bühne und erzählt nicht nur das Märchen, sondern auch etwas über das Streiten, das Vertragen und sich in Ruhe lassen.
„In den Angeboten sehen wir einen wichtigen Schritt, Kinder an das Theater heranzuführen“, meint der künstlerische Leiter, der gegen die Konserve und für das gemeinsame Erlebnis eintritt: „Nur dabei können Kommunikation und Austausch stattfinden, nicht beim Fernsehen.“ Ob dem idealistischen Ansatz eine Fortsetzung in der nächsten Spielzeit folgt, hängt von der Finanzierung ab. Der erste Antrag ist beim Kulturbüro gestellt.