Was für ein Abend für Fans des österreichischen Kabarettisten Josef Hader. Zuerst gab es im Eulenspiegel-Kino an der Steeler Straße die Voraufführung von Haders neuem Film „Das ewige Leben“, danach trat der Hauptdarsteller im Rahmen seiner Kinotour persönlich vor sein Publikum und zeigte sich bei den vielen Fragen als nimmermüder, witziger Erzähler.
Es ist der vierte Film, in dem Hader den von Wolf Haas kreierten Detektiv Simon Brenner verkörpert, einen vom Leben gebeutelten Schnüffler meist ohne Arbeit, dafür aber immer wieder in gefährliche Situationen geratend. In Österreich hat „Das ewige Leben“ inzwischen das Sado/Maso-Konfekt „50 Shades of Grey“ an der Spitze der Kino-Charts abgelöst, das mag Haders Plauderstimmung angefeuert haben.
Jeder Brenner-Film sei ein „Geburtsdrama“, erklärt der Schauspieler die langen Abstände von vier bis fünf Jahren bei jedem der Filme. Neben Hader selbst als Ko-Autor und Berater Haas ist an jeder Geburt auch der Regisseur Wolfgang Murnberger beteiligt. Mit dem zu arbeiten muss wohl eine reine Freude sein: „Er lehnt Vorschläge so ab, dass man gerne immer wieder welche macht“. Wieviel Hader steckt eigentlich inzwischen in der Figur Brenner? „Haas sagt, dass er mich beim Schreiben immer im Kopf hat.“ Hader bezeichnet den „Knochenmann“ (2009) als seinen Lieblingsfilm der Serie. „Da ist endlich der Dreh gelungen, weg zu kommen von einer flotten Krimi-Komödie hin zu einer Tragikomödie mit sehr viel mehr Tiefe.“
Warum so viel geraucht werde im neuen Film, will ein Besucher wissen. „Schauspieler rauchen gern vor der Kamera“, entgegnet Hader, „weil sie sonst oft nicht wissen, was sie mit den Händen machen sollen.“ Warum denn jeder Täter sofort verraten werde? „Wir sind keine Freunde des Whodunits, darum hassen wir auch Krimis wie die von Agatha Christie.“ Gerade in „Das ewige Leben“, wo Brenner in einem Grazer Vorort von seiner Vergangenheit eingeholt wird, sei der frühe Verrat des oder der Täter dringend erforderlich. Und da Graz in diesem Film optisch nicht gerade gut wegkommt, muss die Frage erlaubt sein: Würden Sie dort auch Urlaub machen? Hader schmunzelt und hebt zur Ehrenrettung an: „Graz ist eine herrliche Stadt mit viel Sonne. Wir mussten uns Mühe geben, die viele Helligkeit dort auszublenden.“