Essen. . Daniel Thomas will durch Kitas ziehen und Geld fürs Ronald-McDonald-Haus sammeln. Dort finden Angehörige kranker Kinder ein Zuhause auf Zeit.
„Zaubern für das Ronald-McDonald-Haus“ – besser kann man für das Elternprojekt, das durch Spenden und ehrenamtliche Arbeit am Leben erhalten wird, nicht werben. Das dachte sich Daniel Thomas. Der 25-Jährige ist Clown-Zauberer und arbeitet seit knapp sechs Monaten ehrenamtlich in dem Haus, das die bei weitem schönste Adresse in der Stadt vorweist: Unterm Sternenzelt 1. Am Rande der Gruga gelegen, finden hier Eltern und Geschwister schwer kranker Kinder ein Zuhause auf Zeit, in dem sie sich ein wenig verwöhnen lassen und Ruhe genießen können. Dafür ist der Bau, der nach den Plänen des österreichischen Künstlers und Architekten Friedensreich Hundertwasser errichtet wurde und in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen feiert, bestens geeignet: Mit seinen geschwungenen Formen ist das Haus der McDonalds-Kinderhilfestiftung ein heiterer Ort, in dem man den schweren Klinikalltag für ein paar Stunden hinter sich lassen kann.
„Schon von Anfang an war ich sehr beeindruckt, wie hier für die Menschen gearbeitet und wie mit ihnen umgegangen wird“, sagt Daniel Thomas und zaubert einem verdutzten Kind eine rote Nase aus dem Ohr. Wer denkt, er würde die temporären Bewohner des Ronald-McDonald-Hauses nur mit Zaubertricks bespaßen, irrt. Der junge Mann musste auf Wunsch seiner Eltern einen anständigen Handwerksberuf erlernen. Der hilft ihm beim Ehrenamt. Ob Hausmeisterdienste, Instandhaltung oder Reparaturen, „ich kann vieles und habe immer was zu tun“.
Und zwar ohne große Zauberkunst und Magie. Die möchte Daniel Thomas nämlich ganz anders für die Arbeit im Hundertwasser-Haus einsetzen. „Ich würde gerne in Kindergärten und Kitas mit einer kleinen einstündigen Zauberschau kostenlos auftreten“, so Thomas, der sich vorstellt, im Gegenzug von den Eltern Spenden für das Ronald-McDonald-Haus einzusammeln. Eine Idee, die Sabine Holtkamp, Leiterin des Ronald-McDonald-Hauses, „super“ findet. „Ich kann mir keinen besseren Botschafter für unser Haus vorstellen als unseren Zauberer Daniel“, sagt sie, „und ich hoffe natürlich, dass sich viele Essener Kitas jetzt bei ihm melden.“
13 Appartements und 75 ehrenamtliche Mitarbeiter
Das Ronald McDonald Haus verfügt über insgesamt 13 Appartements für Eltern und Geschwister schwerkranker Kinder. Meist sind sie über Monate hinweg schon ausgebucht.
75 ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen die Arbeit, viele von ihnen sind bereits von Anfang an dabei. Schirmherr des Essener Hauses ist Henry Maske.
Mehr Infos zum Haus und zur Stiftung: www.mcdonalds-kinderhilfe.org
Ob Daniel Thomas ahnt, was ihm da bevorsteht? Schließlich gibt es in der Stadt weit mehr als 200 Einrichtungen. „Wenn mich alle einladen, würde ich mich wahnsinnig freuen.“ Sein Programm, so wirbt er, sei kindgerecht und komme immer gut an. „Ich zeige nicht nur Zaubertricks, ich erarbeite auch Tricks mit den Kindern.“
Apropos Kinder: Bereits mit sechs Jahren bekam Thomas seinen ersten Zauberkasten, seitdem ist er „infiziert“. Inzwischen hat er eine eigene Event-Agentur gegründet, durch die er seine Dienste, zu denen auch Pyrotechnik gehört, anbietet. Er empfindet es durchaus als Privileg, genau das machen zu dürfen, was ihm und anderen so viel Spaß bereitet. „Und deswegen möchte ich auch etwas zurückgeben.“
Direkter Kontakt zu Daniel Thomas: www.event-animation.de