Essen. Nach Einschätzungen des Eigentümerverbands Haus & Grund und der Mietergemeinschaft Essen wird die Mietpreisbremse in Essen nicht eingeführt werden.

In Essen wird nach Einschätzung von Experten die Mietpreisbremse nicht eingeführt werden. Weder der Eigentümerverband Haus & Grund noch die Mietergemeinschaft Essen rechnen mit einem solchen Schritt. „Wir haben ein ausgeglichenes Angebot am Essener Wohnungsmarkt“, sagte der Essener Geschäftsführer von Haus & Grund, Werner Weskamp. Selbst gefragte Lagen wie Rüttenscheid liefen preislich noch nicht aus dem Ruder.

Der Bundestag hatte am Donnerstag die Mietpreisbremse beschlossen. Damit sollen Mieter besser vor überteuerten Mieten geschützt werden. Wo genau sie greifen wird, müssen die Länder festlegen – zunächst für fünf Jahre. Das dafür notwendige Gutachten sei in Nordrhein-Westfalen bereits in Arbeit, teilte am Donnerstag die Landesregierung mit. Dass Essen in NRW nicht zu den problematischen Mietmärkten zählt, zeigte sich schon bei der so genannten Kappungsverordnung. Vergangenes Jahr legte die Landesregierung 59 Städte in NRW fest, wo Mieterhöhungen begrenzt wurden. Essen zählte schon damals nicht dazu.

Zwar zogen zuletzt auch in Essen die Mieten nach Modernisierung und besonders bei Neuvermietungen deutlicher an als in den vergangenen Jahren. Allerdings stehen in der Stadt rund fünf Prozent der Wohnungen leer, so dass es noch ein ausreichendes Angebot an Wohnraum gibt. Allerdings beobachtet die Mietergemeinschaft, dass in Essen günstiger Wohnraum knapper zu werden droht, so Siw Mammitzsch. Sie fordert daher die Stadt auf, den Bau von Sozialwohnungen als Ziel zu formulieren.