Essen. Der Vorstand gab bei der Bilanz 2014 einen Überblick zu Spenden und Sponsoring, Stiftungsgelder und Steuern. Das Gesamtvolumen ist beachtlich.

Dass die Sparkasse Essen mehr an die klamme Stadt abführen könne und beim Sponsoring kürzertreten wolle, waren zwei Themen, die in den letzten Wochen durchaus kritisch diskutiert wurden. Bei der gestrigen Jahrespressekonferenz nutzte Vorstandschef Hans Martz die Gelegenheit, um neben der Geschäftsbilanz 2014 auch das gesellschaftliche Engagement des Kreditinstituts ausführlich darzulegen.

48 Millionen Euro hat die Sparkasse demnach von 2000 bis 2014 an Sponsoring und Spenden unter die Leute gebracht, 43,5 Millionen vergaben bislang die vier, zwischen 1978 und 2011 gegründeten Sparkassen-Stiftungen. Und 161 Millionen Euro Ertragssteuern habe man seit 2000 ebenfalls entrichtet, wobei mehr als die Hälfte als Gewerbesteuer in die Kassen der Stadt floss - Tendenz übrigens Jahr für Jahr steigend.

„Gelebte Verantwortung soll sich auch auf den städtischen Etat erstrecken

„Wir glauben schon, dass wir beim Engagement gut aufgestellt sind“, resümierte Martz nicht ohne Stolz und fügte das für einen nüchternen Banker ungewöhnliche Bekenntnis hinzu, „dass wir Essen auch lieben“. Die „gelebte Verantwortung“ erstrecke sich auch auf den städtischen Haushalt, wo die Sparkasse im Rahmen des Möglichen dem Kämmerer helfen werde.

Das Geschäftsjahr 2014 verschaffte dem mit Abstand größtem Geldinstitut am lokalen Markt die Möglichkeit, auch künftig in diesem Sinne tätig zu werden. Der Vorstand zeigte sich erfreut über gesundes Wachstum, den dritten Titel in Folge im Focus Money Bankentest und ein erneut hervorragendes Baufinanzierungsgeschäft.

Ergebnis im Immobiliengeschäft machte dem Vorstand viel Freude

Groß seien aber auch die Probleme: „Die fortwährend nachgebenden Zinsen durch die Geldpolitik der Notenbanken stellt unsere Kunden und uns vor immer neue Herausforderungen“, führte Martz aus. Immerhin: Die Bilanzsumme des Instituts wuchs um 102,2 Millionen Euro (+ 1,3 %) auf rund acht Milliarden Euro. Kundeneinlagen steigen deutlich (+4,1 %) auf annähernd 5,8 Milliarden Euro.

Während die extrem niedrigen Zinsen für Sparer ein Alptraum sind, profitieren Kunden, die Kredite nachfragen. Die Gesamtbewilligungen erhöhten sich denn auch um 62 Millionen Euro (7,6 %), wobei fast die Hälfte auf Baukredite entfiel. In den letzten Tagen hat die Sparkasse erstmals ein Angebot aufgelegt mit einem Zinssatz von 0,99 Prozent - und Martz möchte nicht wetten, dass dies nun das Ende der Fahnenstange ist. „Ich musste mich schon 2014 korrigieren.“ Dazu passt, dass das eigene Immobiliengeschäft dem Vorstand wieder besondere Freude machte. Mit im Schnitt zwei Immobilienverkäufen pro Werktag sei die Sparkasse „mit Sicherheit der weitaus größte Makler in Essen“, so Martz.

Keine Schließungen von Filialen im Jahr 2015 geplant

Trotz des weiteren Ausbaus beim Online-Banking plane die Sparkasse in diesem Jahr weder Filialschließungen noch Zusammenlegungen, wie sie zuletzt in Altendorf und Frintrop erfolgten, betont der Vorstand.

Und auch beim Personal wird weitgehend alles beim Alten bleiben. Rund 1500 Mitarbeiter hat die Sparkasse Essen, pro Jahr soll durch natürlich Fluktuationen ein Prozent abgebaut werden. „Nur hatten wir dieses Jahr so gut wie keine Fluktuationen“, so Martz. Die Sparkasse sei als Arbeitgeber eben einfach ungemein beliebt.